Grenzüberschreitende Kooperation im Alpenraum zur Schaffung zukunftsorientierter Kompetenzen
Welchen Beitrag kann grenzüberschreitende Kooperation im Alpenraum zur Schaffung zukunftsorientierter Kompetenzen leisten?
Im Jahr 2050 werden etwa 30 Prozent der europäischen Bevölkerung über 65 Jahre alt sein und es wird erwartet, dass auf jeden älteren Menschen weniger als zwei Erwachsene im erwerbsfähigen Alter kommen werden. Der Alpenraum ist mit einem beschleunigten Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter konfrontiert und hinkt bei der Entwicklung, Anwerbung und Bindung der für die Entwicklung der ländlichen Berggebiete benötigten Talente hinterher.
Wie kann man dem entgegenwirken? Die Europäische Kommission unterstreicht die Notwendigkeit, die verfügbaren Talente zu aktivieren und weiterhin in Kompetenzen aller Generationen zu investieren sowie Talente in Mangelberufen aus der ganzen Welt anzuziehen.
Wussten Sie, dass das Land Salzburg eines der großen Interreg-Programme der Europäischen Union verwaltet und hier die Fäden der europäischen Zusammenarbeit in vielen zentralen Themenbereichen zusammenlaufen?
Das Interreg Alpenraumprogramm
Das Interreg Alpenraumprogramm fördert alpenweite Kooperationsprojekte aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). An dem Programm nehmen sieben Staaten teil. Das Land Salzburg trägt die Gesamtverantwortung für die Programmumsetzung.
Interreg Alpenraumprojekte helfen der Region ganz konkret sich an den demografischen Wandel anzupassen, indem sie die Entwicklung von Kompetenzen fördern. Zwei der aus dem Programm 2014-2020 geförderten Projekte befassten sich mit folgenden Themen:
- YOUrALPS entwickelte ein neues Schulmodell, das die wechselseitigen ökologischen und sozialen Prozesse in den Alpen aufzeigt. Das Erlernen grüner Kompetenzen in jungen Jahren ist der Schlüssel zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im Alpenraum.
- DuALPlus entwickelte innovative Wege, um die Attraktivität der dualen Ausbildung im alpinen Handwerk zu erhöhen. Innovative duale Ausbildung führt zu einer Verbesserung des Fachkräfteangebots in der Region.
Zwei, der aus dem Programm 2021-2027 geförderten Projekte, beschäftigen sich auch mit dem Kampf gegen den Bevölkerungsrückgang:
- AlpSatellites analysiert die Chancen und Herausforderungen von remote work, um junge Menschen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie digitale Nomadinnen und Nomaden in abgelegene Gebieten anzuziehen und zu integrieren! Im Rahmen des Projekts werden sie die Bereitschaft zur Fernarbeit in den Zielgebieten bewerten, einschließlich der digitalen Fähigkeiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
- SmartCommUnity wird den Aufbau von Kapazitäten in ländlichen Gebieten erleichtern, bestehende digitale Tools und Lösungen fördern sowie digitale Tools entwickeln, um den "intelligenten Übergang" in den Alpengebieten zu fördern. Ein wichtiger Aspekt ist die Unterstützung von Pilotgebieten bei der Entwicklung von Fachwissen und Fähigkeiten zur Erstellung von Digitalisierungsstrategien.
Haben Sie eine Idee für ein Projekt zur Bekämpfung der Entvölkerung oder zur Verbesserung des Fachkräfteangebots in den Alpen?
Reichen Sie es bei den nächsten Projektausschreibungen des Programms ein! Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie sich bewerben können: https://www.alpine-space.eu/for-applicants/how-to-apply
Makroregionale Strategien
Mit den sogenannten makroregionalen Strategien bietet die Europäische Union den Staaten und Regionen noch eine weitere Möglichkeit zur alpenweiten Kooperation. Verwaltungsstellen, Forschungseinrichtungen, Intermediäre und viele andere Einrichtungen aus Österreich beteiligten sich daher aktiv an den neun Aktionsgruppen der Alpenstrategie EUSALP.
Eine Arbeitsgruppe behandelt die Themen Arbeitsmarkt sowie Aus- und Weiterqualifizierung und soll Vorschläge erarbeiten, die Kompetenzen der Bevölkerung im Alpenraum weiterzuentwickeln. Auch in dieser Arbeitsgruppe ist das Land Salzburg aktiv vertreten. Die grenzüberschreitende Kooperation dient dem Aufbau europaweiter Netzwerke und dem Austausch von Wissen und Praxisbeispielen. Sie gibt Impuls für die Neuausrichtung von Aktivitäten und ergänzt die Maßnahmen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf regionaler Ebene (z.B.: MINT Salzburg, Lehre Salzburg, EdTech-Austria). Somit hilft sie wesentlich dabei, die neue Arbeits- und Fachkräftestrategie des Landes umzusetzen, die einen klaren Fokus auf den Menschen und die Weiterentwicklung seiner Kompetenzen im Lichte des digitalen und grünen Wandels setzt.