Digitale Berufsorientierung – Virtuelle Betriebsbesichtigungen

Das WKO-Projekt kommt bei der Berufsorientierung zum Einsatz: Mit 170 VR-Brillen in allen WKO Berufsinformationszentren oder per App können sich Schülerinnen und Schülern zu 80 Arbeitsplätzen "beamen" und diese erkunden. Die virtuelle Realität ermöglicht "Digital Natives" ein spielerisches Eintauchen in die künftige Arbeitswelt und vermittelt so eine spannende "Live-Experience": alles ist authentisch – hier sind keine Schauspielerinnen oder Schauspieler am Werk, sondern echte Betriebe und Lehrlinge, die den Alterskolleginnen und Alterskollegen auf Augenhöhe ihren Beruf präsentieren.

Wie fühlt sich das an, als Hochbauerin bzw. Hochbauer in luftiger Höhe eine Betondecke zu gießen? Was genau macht eine Hafnerin bzw. ein Hafner? Und wie sieht der Arbeitsplatz einer Kälteanlagentechnikerin bzw. eines Kältetechnikers aus?

Virtuelle Realität macht es möglich: Österreichische Jugendliche können solche Erfahrungen jetzt unmittelbar erleben. Die Virtuellen Betriebsbesichtigungen, ein Projekt der WKO-Bildungsoffensive, lassen sie in Berufswelten "eintauchen" und führen exemplarisch typische Arbeitssituationen vor. Mittlerweile stehen dafür österreichweit 170 Virtual-Reality-(VR)-Brillen in allen WKO-Berufsinformationszentren zur Verfügung. Die Virtuellen Betriebsbesichtigungen sind zudem über Computer oder Notebook zugänglich. Am Smartphone oder Tablet ermöglicht die Gyroskop-Funktion, sich (auch ohne VR-Brille) um 360 Grad zu drehen und frei umzusehen.

Dieser Überblick wird immer wichtiger – es gibt aktuell mehr als 210 Lehrberufe in Österreich, laufend kommen neue dazu und die Lehrinhalte bestehender Berufsbilder werden aktualisiert. Mit den Virtuellen Betriebsbesichtigungen können sich interessierte Jugendliche in kurzer Zeit viele Berufe anschauen und ihre Interessen ausloten. Es hilft uns auch dabei, in Zeiten des akuten Fachkräfte- und Lehrlingsmangels den Scheinwerfer auf einige etwas weniger bekannte Lehrberufe zu lenken. Für die Unternehmen, die um junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werben, sind die hochauflösenden Videos eine attraktive "Visitenkarte", mit der sie sich bei Bildungsmessen, an den Schulen oder im Recruiting ideal in Szene setzen können.

Wo kommen die Apps zum Einsatz?

Durch die Verfügbarkeit der VR-Brillen und der WebApp für Desktop, Tablet und Smartphone, sind die Einsatzmöglichkeiten recht unterschiedlich und vielfältig:

• Das angestammte "Revier" der VR-Brillen sind die WKO Berufsinformationszentren in allen Bundesländern, wo österreichweit 170 Brillen im Einsatz sind.
• Pro Jahr absolvieren 65.000 Jugendliche einen Talente Check. Damit werden mehr als 70 Prozent der 13- bis 14-Jährigen erreicht. Hier kann die WebApp oder teilweise die VR-Brille zum Einsatz kommen.
• Sie können im Berufsorientierungsunterricht in den Schulen zum Einsatz kommen (mit der WebApp und – bei Vorträgen der WK – auch mit den VR-Brillen).
• Üblicherweise gibt es Kontakte zu 200.000 Messebesucherinnen und Messebesuchern bei diversen Bildungsmessen (VR-Brillen/WebApp).
• Über den Berufsinformationscomputer BIC.at gibt es 1,2 Millionen Zugriffe (hier werden die Videos in den Lehrberufsprofilen verlinkt).
• Die Virtuellen Betriebsbesichtigungen sind in unsere Plattform "Schule trifft Wirtschaft" eingebunden, die an Pädagoginnen und Pädagogen gerichtet ist (WebApp).

Das Projekt wird laufend ausgebaut und auch international kommen die VR-Brillen zum Einsatz. Für drei aktuell besonders gefragte Berufe (Köchin/Koch, Elektrotechnikerin/Elektrotechniker, Hochbauerin/Hochbauer) sind die VR-Videos auf Englisch, Albanisch und Portugiesisch verfügbar (https://international.berufe-vr.at/). Diese internationale Version kommt besonders im Rahmen der Internationalen Fachkräfteoffensive zur Rekrutierung aus Drittstaaten zum Einsatz.

Weiterführende Informationen

• Trailervideos    
• Web-App    
• Berufsinfozentren