OECD-Publikation "Bildung auf einen Blick 2023: OECD-Indikatoren"
In Österreich absolvieren rund 70 Prozent der Lernenden der Sekundarstufe II einen beruflichen Bildungsweg, davon je zur Hälfte im Rahmen der dualen Berufsausbildung und in berufsbildenden mittleren und höheren Schulen. Österreich ist damit im OECD Vergleich eines jener Länder mit einem besonders hohen Anteil an Berufsbildung unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Die jüngste OECD-Publikation "Bildung auf einen Blick 2023 – OECD-Indikatoren" ist eine umfangreiche Informationsquelle zur weltweiten Bildungssituation. Der Schwerpunkt der Studie liegt in der beruflichen Ausbildung (Vocational Education and Training - VET) als wichtiger Teil der Bildungssysteme. Die Studie liefert Informationen zu den Strukturen, der Finanzierung und der Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme der einzelnen OECD-Länder sowie einer Reihe von Beitritts- und Partnerländern. Ein neues Kapitel befasst sich mit den Aspekten des kontinuierlichen Lernens für Vertriebene aus der Ukraine.
Die berufliche Ausbildung hat eine entscheidende Bedeutung, insbesondere im Kontext der Veränderungen des Kompetenzangebots und -nachfrage am Arbeitsmarkt. Sie vermittelt Lernenden praxisorientierte Fähigkeiten, steigert die Beschäftigungschancen, erleichtert den Übergang vom (Aus-)Bildungssystem zum Erwerbsleben und deckt den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften.
In Österreich absolvieren rund 70 Prozent der Lernenden der Sekundarstufe II einen beruflichen Bildungsweg, davon je zur Hälfte im Rahmen der dualen Berufsausbildung und in berufsbildenden mittleren und höheren Schulen. Österreich ist damit im OECD-Vergleich eines jener Länder mit einem besonders hohen Anteil an Berufsbildung unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Die Erkenntnisse der OECD-Studie betreffen unter anderem folgende Aspekte:
Mehr junge Erwachsene erwerben einen Abschluss im Sekundarbereich II.
Ein Abschluss im Sekundarbereich II gilt häufig als Mindestvoraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Arbeitsmarkt. Jedoch hatten 2022 im Durchschnitt 14 Prozent aller 25- bis 34-Jährigen in der OECD keinen Abschluss im Sekundarbereich II. Dieser Anteil ist zwar immer noch zu hoch, stellt jedoch eine erhebliche Verbesserung zu den 18 Prozent im Jahr 2015 dar.
Höhere Erfolgsquoten im Sekundarbereich II tragen zu insgesamt besser ausgebildeten Beschäftigten mit besseren Laufbahnen, Gehältern und Aussichten bei.
Weniger als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in berufsbildenden Bildungsgängen nimmt an kombinierten schulischen und betrieblichen Ausbildungen teil.
Berufliche Ausbildung ist eine wichtige und beliebte Komponente der meisten Bildungssysteme in den OECD-Ländern, durchschnittlich 44 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich II nehmen an berufsbildenden Bildungsgängen teil. Diese Bildungsgänge variieren von Land zu Land erheblich. In vielen Ländern sind jedoch kombinierte schulische und betriebliche Bildungsgänge weiterhin selten.
Effektive Wege vom berufsbildenden Sekundarbereich II in höhere Bildungsbereiche sind ein weiteres Kennzeichen hochwertiger Bildungsgänge.
Bildungsbeteiligung 15- bis 19-Jähriger und 20- bis 24-Jähriger, nach Bildungsbereich (2021)
Die Ausgaben pro Bildungsteilnehmerin bzw. -teilnehmer variieren zwischen den Ländern erheblich.
Eine angemessene Finanzierung ist Voraussetzung für hochwertige Bildung. Die meisten OECD-Länder investieren drei bis vier Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Primar- und Sekundarbereich. Die Ausgaben pro Bildungsteilnehmerin bzw. -teilnehmer variieren stark zwischen den OECD-Ländern.
Laut der Studie verweist auf einen Mangel an Lehrkräften in vielen OECD-Ländern. Wettbewerbsfähige Gehälter in diesem Beruf seinen wichtig.