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Editorial der Generalsekretärin Eva Landrichtinger

Editorial der Generalsekretärin Mag.a Eva Landrichtinger
Foto: BMAW/Enzo Holey

Liebe Leserin, lieber Leser,

in einer Zeit, die von schnellen Veränderungen und tiefgreifenden Umwälzungen geprägt ist, möchten wir mit Ihnen den Blick auf eine entscheidende Herausforderung werfen, die unsere Arbeitswelt maßgeblich prägt und gestaltet: den Arbeits- und Fachkräftebedarf.

Der Fachkräftebedarf ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema geworden, das nicht nur die Wirtschaft, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft. Die digitale und grüne Transformation sowie der demografische Wandel stellen uns vor die Herausforderung, ausreichend qualifizierte
Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen, um die damit einhergehenden Aufgaben zu meistern. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wirtschaft sowie Bildungseinrichtungen und Sozialpartnern setzen wir uns intensiv für innovative Lösungen ein, um dem Arbeits- und Fachkräftebedarf entgegenzuwirken und die Zukunftsfähigkeit unserer Arbeitswelt zu sichern.

Dementsprechend hat das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft 2023 viele konkrete Maßnahmen vorgelegt.

Ein modernes Instrumentarium für Monitoring der aktuellen Arbeitsmarktsituation (Fachkräfteengpässe) und Matching von Kompetenzen spielt eine entscheidende Rolle. Das BMAW AMS Fachkräftebarometer zeigt seit Juni 2023 zeitnahe quartalsweise Ergebnisse zu Fachkräfteengpässen auf Berufsebene für Österreich sowie auf Ebene der einzelnen Bundesländer. Im November 2023 wurde zudem das Kompetenzmatching vom AMS präsentiert, welches mit Anfang 2024 in den Vollbetrieb übergeht.

Zentral bleibt der Fokus auf die berufliche Bildung und die weitere Erhöhung der Attraktivität der Lehre. Österreich verfügt mit der dualen Berufsausbildung sowie mit den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen über ein bewährtes und international hoch angesehenes System der beruflichen Erstausbildung.

Mit dem 2024 in Kraft tretenden Bundesgesetz über die höhere berufliche Bildung (HBB-Gesetz) wird nun, vergleichbar dem Fachhochschulgesetz, ein Rahmenmodell eingerichtet, entsprechende Qualifikationen formal und bundeseinheitlich zu verordnen und durch zertifizierte Stellen anzubieten. Entsprechend den Niveaus 5 bis 7 des Nationalen Qualifikationsrahmens sind mit „Höhere Berufsqualifikation“, „Fachdiplom“ und „Höheres Fachdiplom“ drei verschiedene Abschlüsse vorgesehen. Ziele sind die Förderung der beruflichen Weiterbildung, insbesondere für neue Technologien und Anwendungen, und die Stärkung des lebensbegleitenden Lernens im Beruf durch einheitliche Qualitätskriterien und transparente Abschlüsse.

Hervorzuheben ist auch die Gebührenfreistellung bei Erst- und Zweitantritt zu Meister- oder Befähigungsprüfungen ab 2024 als eine weitere Maßnahme zur Unterstützung der beruflichen Höherbildung und zur Förderung technisch-handwerklicher Qualifikationen. Von dieser Initiative profitieren jährlich rund 5.000 Personen, die diese Form der Höherqualifizierung absolvieren.

Gemeinsam mit all unseren Stakeholdern, die mit ihrem Engagement und Know-how zu diesem Newsletter beigetragen haben, möchten wir in dieser Ausgabe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der zukünftigen Arbeitswelt mit Schwerpunkt auf Fachkräftebedarf gewähren. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die an der Gestaltung dieser Ausgabe mitgewirkt haben, und wünschen allen Leserinnen und Lesern eine anregende Lektüre.

Unterschrift Landrichtinger
                   Mag.a Eva Landrichtinger
                   Generalsekretärin