AGE-Barometer 2023: Stärkung von älteren Menschen auf dem Arbeitsmarkt
Die AGE-Platform ist Europas größtes Netzwerk gemeinnütziger Organisationen von und für ältere Menschen. Mit dem AGE-Barometer 2023 wird die Situation älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt in 19 EU-Mitgliedstaaten analysiert und länderspezifische Bewertungen erstellt.
In der Ausgabe 2023 des AGE-Barometers wurde die Situation älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt in insgesamt 19 Mitgliedstaaten analysiert, darunter auch Österreich. Durch die länderspezifischen Bewertungen können Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten hervorgehoben werden. Drei Kernaspekte haben sich aus dem Bericht herauskristallisiert:
- Unterstützung älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt
- Bekämpfung der Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz und
- Arbeitsplätze für alle Altersgruppen
Die Beschäftigungsquote in Europa für Menschen im Alter von 55 bis 64 Jahren beträgt 62,3 Prozent. Der demografische Wandel und die alternde Belegschaft bringen neue Herausforderungen mit sich und führen zu einem längeren Erwerbsleben.
Die AGE-Platform fordert, dass die Mitgliedstaaten sowie die europäischen Institutionen einen Ansatz verfolgen, der die Realitäten des Lebensverlaufs und den Einfluss der Beschäftigung auf das Leben eines Einzelnen widerspiegelt und dabei das volle Potenzial und die Erfahrungen älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft berücksichtigt.
Zu den wichtigsten Ergebnissen des Barometers zählen unter anderem:
- Die Tatsache, dass fast jeder zweite ältere Mensch zwischen 55 und 64 Jahren nicht erwerbstätig ist, verdeutlicht die Notwendigkeit, einen lebenslangen Ansatz zu verfolgen.
- Auf dem Arbeitsmarkt herrschen altersdiskriminierende Ansichten und Vorstellungen über ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor. Sie sind die Ursache für Fehlentwicklungen am Arbeitsplatz und haben erhebliche Auswirkungen auf ältere Menschen auf dem Arbeitsmarkt.
- Die Anpassung von Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse aller Altersgruppen beginnt mit der Anerkennung der spezifischen Bedürfnisse älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ihrer ganzen Vielfalt.
In Österreich liegt die Beschäftigungsquote der 20- bis 64-Jährigen (77,3 Prozent) leicht über der europäischen Beschäftigungsquote (74,6 Prozent). Als eine der Initiativen zur Förderung von älteren Menschen auf dem Arbeitsmarkt wird die "Beschäftigungsinitiative 50+" erwähnt, die jährlich mit 165 Mio. Euro die Integration älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt unterstützt. Bezüglich Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz wird für Österreich festgehalten, dass die Arbeitswelt – im Vergleich zu allen anderen Lebensbereichen – der am stärksten vor Diskriminierung geschützte Bereich ist. Dies gilt sowohl für Arbeitsverhältnisse in der Privatwirtschaft als auch für Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Sektor.