EXPO MILANO 2015
Die Weltausstellung mit dem Motto "Feeding the Planet, Energy for Life" bot eine weltweite Plattform, das vielfältige Know-how der österreichischen Wirtschaft zu präsentieren.
Videos:
- Das war Österreich bei der EXPO 2015 Mailand
- Eindrücke von der Eröffnung der EXPO am 01. Mai 2015
- Virtueller Rundgang durch den Österreich-Pavillon
Ernährung als zentrale Fragestellung
Vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 fand in Mailand eine Weltausstellung mit dem Generalthema "Feeding the Planet, Energy for Life" statt. Von den italienischen Veranstaltern wurde damit auch diesmal - wie auch bei den vorangegangen Weltausstellungen - ein zentrales Umweltthema gewählt. Das Leitthema "Feeding the Planet, Energy for Life" bot eine Plattform für Menschen, Unternehmen und Organisationen eine der globalen Zukunftsfragen über staatliche Grenzen hinweg zu thematisieren.
145 Länder und internationale Organisationen nahmen an dieser EXPO teil, insgesamt wurden über 21 Millionen Besucher am Gelände willkommen geheißen.
Als nach der sechsmonatigen Laufzeit die EXPO Mailand Ende Oktober ihre Tore schloss, konnte Österreich stolz auf seinen Beitrag sein: mehr als 2,4 Millionen Besucher wollten frische Österreichische Luft atmen, damit zählte der österreichische Pavillon zu den beliebtesten Attraktionen der Weltausstellung in der norditalienischen Metropole. Das unkonventionelle Konzept eines dichten Naturwaldes anstelle einer herkömmlichen Landespräsentation fand beim Publikum wie in der Fachwelt gleichermaßen hohen Zuspruch.
Vielfach prämierter Beitrag "breathe.austria"
Das mutige Konzept "breathe.austria" fand von Anfang an Anklang, bei bekannten Persönlichkeiten der Mode-Szene von Giorgio Armani bis Michael Kors ebenso wie auf höchster Ebene: zum Finale prämierte das Bureau International des Expositions (BIE) das Ausstellungs-Design des Österreich-Pavillons mit dem ersten Preis in der Kategorie für Pavillons mit einer Fläche bis zu 2.000 Quadratmetern. Zuvor zeichneten bereits das italienische Umweltministerium sowie die italienischen Veranstalter den Österreich-Auftritt für seine nachhaltige Architektur aus und die Fachzeitschrift Exhibitor Magazine nominierte die heimische Präsentation bei den EXPO 2015 Awards gleich in zwei Kategorien unter die besten Beiträge. Internationale Medien wie die New Yorker Design-Publikation Cool Hunting und die Süddeutsche Zeitung zählten die Österreich-Präsentation zu den Must-Visits der Weltausstellung. Die Social-Media-Manager aller Länder-Pavillons wählten den heimischen Auftritt sogar zum schönsten der ganzen EXPO.
Neue Impulse für Wirtschaft und Tourismus
Österreich nutzte intensiv die Möglichkeiten, im Zuge der EXPO die wirtschaftlichen Bande zum Nachbarland Italien zu vertiefen: Heimische Unternehmen knüpften bei rund 170 Veranstaltungen am Pavillon neue Kontakte, 1.900 österreichische und internationale Gruppen sowie Delegationen wurden durch die Präsentation geführt.
Für Österreich war die Teilnahme an der EXPO 2015 im Nachbarland Italien aus mehreren Gründen wichtig. So ist Italien nicht nur Österreichs zweitwichtigster Handelspartner und Exportmarkt (hinter Deutschland) sondern auch die zweitwichtigste Exportdestination für Nahrungsmittel und der größte Abnehmer von Holz. Auch sind italienische Touristen für Österreich von Bedeutung - und hier ganz besonders jene aus Norditalien, die auch die ausgabefreudigsten sind.
Ein Baum als Zeichen der Verbundenheit
Die anlässlich des Österreich-Tags von Bundespräsident Fischer, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft Mitterlehner sowie Wirtschaftskammer-Präsident Leitl feierlich vor dem Österreich-Pavillon gepflanzte österreichische Schwarzkiefer wurde der italienischen Botschaft in Wien geschenkt. Im Innenhof der Botschaft, am Rennweg in Wien, wird die Schwarzkiefer nun als Zeichen der tief verwurzelten Freundschaft zwischen den beiden Staaten und als bleibende Erinnerung an die erfolgreiche Beteiligung Österreichs an der EXPO 2015 Mailand dienen.
Nachhaltige Nachnutzung
Die Bäume des Österreich-Pavillons finden nun, nach dem Ende der EXPO, in Südtirol und in Bayern eine neue Heimat. Der österreichische Pavillon selber ist in Modulbauweise gebaut und kann in seinen Einzelteilen ebenfalls nachgenutzt werden.
"breathe.austria" thematisierte technische und ökologische Kompetenz Österreichs
Mit dem aus einem internationalen Wettbewerb als Sieger hervorgegangenen Projekt "breathe.austria" präsentierte Österreich einen pointierten Beitrag zum Leitthema „Feeding the Planet, Energy for Life". Luft ist einerseits eines der bedeutendsten Qualitätsmerkmale Österreichs und im weltweiten Vergleich hinsichtlich seiner Qualität sehr hoch; andererseits verbinden Luft, Klima und Atmosphäre die gesamte Erde. Sie gelten als Lebensmittel, Informationsträger, Energieproduzent und Ressource.
Österreich präsentierte sich nicht mit einem Pavillon im klassischen Sinn sondern mit einem dichten österreichischen Naturwald, der ein sinnlich erlebbares Zeichen im ehemaligen Industrieviertel im Nordwesten von Mailand setzte. Rund 60 Bäume und 12.000 Forst- und Kleingehölze bildeten in neun verschiedenen Vegetationszonen einen typisch österreichischen Wald ab.
Der durch Solarenergie energieautarke Pavillon regulierte das Raumklima allein durch Verdunstungskühlung – ohne Klimageräte – und produzierte stündlich 62,5 kg Sauerstoff, was dem Bedarf von 1.800 Menschen entspricht.
Gastronomie und Bekleidung interpretierten heimische Traditionen neu
Ein von österreichischen Top-Köchen entwickeltes Gastronomiekonzept interpretierte klassische österreichische Gerichte mit Zutaten aus dem Wald neu. Die Gerichte weckten Begeisterung für Österreichs Kulinarik und für die natürlichen Ressourcen und die Regionen Österreichs.
Die Uniformen für Hosts und Hostessen am Österreich-Pavillon kombinierten klassische Berufskleidung mit Zitaten heimischer Trachten. In frischen Farbtönen aus dem Wald wurden Akzente gesetzt.
Österreich-Tag als Highlight
Anlässlich des Österreich-Tages am 26. Juni 2015 besuchte eine hochrangige Delegation unter Leitung von Bundespräsident Heinz Fischer und in Begleitung von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftskammer Präsident Christoph Leitl und Regierungskommissär Josef Pröll die EXPO in Mailand.
Bei der offiziellen Zeremonie am EXPO-Gelände sorgte Österreich bereits für Aufsehen: Als einziges Land wurden die nationale und die italienische Hymne nicht vom Band abgespielt, sondern von der 85-Personen starken Tauernblasmusik Mittersill. Danach legte der Festzug - begleitet von rot-weiß-roten Sonnenschirmen und angeführt von der Blasmusik - knapp einen Kilometer zum Österreich-Pavillon zurück, vor dem als symbolischer Akt gemeinsam von Vizekanzler Mitterlehner und Wirtschaftskammerpräsident Leitl eine österreichische Schwarzkiefer gepflanzt wurde. Abgerundet wurde dieser hochrangige Besuch mit der Besichtigung des italienischen Pavillons, einem österreichisch-italienischen Wirtschaftsforum und der Eröffnung der Ausstellung "Austrian Design Explosion" in der Triennale Milano. Krönender Abschluss war ein Galakonzert der Wiener Philharmoniker in der Mailänder Scala.
Die Abwicklung der österreichischen EXPO-Teilnahme erfolgte durch das vom BMWFW (heute BMAW) und WKÖ eingesetzte EXPO-Büro.
Kontakt
Abteilung Amerika, Afrika, Naher und Mittlerer Osten, Weltausstellungen (EXPO): EXPO@bmaw.gv.at