Verhandlungen zum Freihandelsabkommen EU-Neuseeland abgeschlossen
Gerade in Zeiten globaler Herausforderungen wie der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg sind Handelsabkommen mit zuverlässigen und gleichgesinnten Partnern wie Neuseeland von großer Bedeutung.
Das Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland – einem der am schnellsten wachsenden Industrieländer – wird durch Wachstumsimpulse, gestärkte und sichere Lieferketten und faire Wettbewerbsbedingungen einen wichtigen Beitrag zum Ausgleich globaler wirtschaftlicher Bedrohungen leisten und zu Wachstum und Wohlstand beitragen. In den vier Jahre dauernden Verhandlungen wurde besonderes Augenmerk auf den Schutz sensibler EU-Sektoren wie der Landwirtschaft sowie auf Sozial- und Umweltstandards gelegt. In den für Österreich sensiblen Bereichen konnten zufriedenstellende Lösungen erreicht werden.
Ambitioniertes Abkommen mit fortschrittlichen Bestimmungen
Das Abkommen wird bestehende Handelsschranken abbauen, insbesondere durch den fast vollständigen Abbau von Warenzöllen (u.a. auf KFZ und Bauteile, Maschinen, Chemikalien, Pharmazeutika, Wein, Schokolade, Käse). Der Zugang zu Dienstleistungen und zu öffentlicher Beschaffung wird verbessert. Bei Handel und nachhaltiger Entwicklung wurden sehr ehrgeizige Lösungen vereinbart: Als erstes seiner Art wird das Abkommen die Ergebnisse der EU-Nachhaltigkeitsreform wie die Stärkung der Durchsetzung von Verpflichtungen zu Arbeitsstandards und dem Pariser Klimaabkommen berücksichtigen. Weiters sind in dem Abkommen Bestimmungen zu nachhaltigen Nahrungsmittelsystemen und Tierschutz, trade and gender, Subventionen für fossile Energieträger, Kreislaufwirtschaft, Entwaldung, CO2-Bepreisung und zum Schutz der Meere verankert.
Wachstumschancen für beide Seiten
Die Folgenabschätzung rechnet mit einer Steigerung der Handelsbeziehungen EU-Neuseeland durch das Abkommen um 36 Prozent; der Warenhandel könnte um bis zu 47 Prozent zulegen, der Dienstleistungshandel um 14 Prozent. Die EU ist bereits jetzt Neuseelands drittwichtigster Handelspartner. Für österreichische Unternehmen bieten sich die größten Wachstumschancen in den Bereichen Maschinen und zuliefernde Sektoren, im Anlagenbau sowie im Nahrungsmittelsektor.
Nach der Genehmigung durch Rat und Europäisches Parlament kann das Freihandelsabkommen in Kraft treten.
Kontakt
EU-Koordination und EU-Binnenmarkt: handelspolitik@bmaw.gv.at