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Europäischer Sozialfonds

Seit mehr als 60 Jahren investiert der Europäische Sozialfonds (ESF) in bessere Chancen am Arbeitsmarkt und ist das wichtigste Finanzinstrument der Europäischen Union (EU) für Investitionen in Menschen.

ESF+Programm Beschäftigung Österreich und JTF 2021 bis 2027

Der Europäische Sozialfonds Plus (ehemals Europäischer Sozialfonds) fördert Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und zur Erweiterung des Bildungsangebots. Das übergeordnete Ziel ist es, allen Menschen die gleiche Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Der ESF+ funktioniert komplementär zur österreichischen Beschäftigungspolitik mit einem Fokus auf besonders benachteiligte und/oder in herkömmlichen Förderprogrammen unterrepräsentierte Personengruppen.

Der Fonds für einen gerechteren Übergang (JTF) ist ein neues Instrument, welches im Rahmen des europäischen Grünen Deals von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde. Der JTF zielt darauf ab, den Weg zu Klimaneutralität mit sozialer Gerechtigkeit in Einklang zu bringen.

Umgesetzt wird der Fonds in Österreich jeweils als eigene Priorität in den Programmen des Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des ESF+, jedoch nur in bestimmten Regionen, die von den Auswirkungen der Ökologisierung der Wirtschaft besonders betroffen sind.

Somit stehen dem ESF+ Programm Beschäftigung und JTF in der Förderperiode 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von insgesamt 452.610.189 Euro zur Verfügung.

Von diesem Betrag entfallen

•         392.871.711 Euro auf den ESF+ (Europäischer Sozialfonds Plus) und

•         59.738.478 Euro auf den JTF (Just Transition Fund)

Im Rahmen dessen werden folgende Schwerpunkte gesetzt:

Vereinbarkeit und Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt

Der ESF+ in Österreich nutzt innovative Ansätze, um den beruflichen Aufstieg von Frauen, die Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben sowie den Grundsatz des gleichen Entgelts für gleiche Arbeit zu fördern. ESF+-finanzierte Projekte richten sich an Frauen, die eine Höherqualifizierung anstreben und an Unternehmen. Hier werden mithilfe intensiver Beratung neue Strukturen und organisatorische Veränderungen geschaffen, die die Gleichstellung von Frauen und Männern erleichtern. Darüber hinaus werden Initiativen entwickelt, um Geschlechtsstereotypen abzubauen.

Aktives und gesundes Altern

Der demografische Wandel bringt Herausforderungen für den Arbeitsmarkt und Betriebe. Der ESF+ investiert in ein Beratungsangebot für Betriebe zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter:innen und zur nachhaltigen Stärkung der Beschäftigungschancen. Die Digitalisierung ist dabei ein wichtiger Hebel, um ein lebensphasenorientiertes Arbeiten zu ermöglichen und altersunabhängige Arbeitsplätze zu schaffen.

Eine wissenschaftliche Begleitung des Angebots sowie zusätzliche Sensibilisierungsmaßnahmen unterstützen das Ziel eine alter(n)sgerechte Arbeitswelt zu schaffen.

Bekämpfung von Armut und Förderung der aktiven Inklusion

Die Bekämpfung von Armut ist ein wesentliches Ziel des ESF+ in Österreich. Arbeitsmarktferne Personen mit geringer Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit sind besonders von Armut betroffen. Daher werden mit dem ESF+ Projekte finanziert, die zur Chancengleichheit und aktiver Beteiligung am Arbeitsmarkt beitragen. Dazu gehören Beratung und Betreuung zum Aufbau beruflicher Perspektiven sowie Qualifizierungs und Beschäftigungsangebote. Zusätzlich unterstützt der ESF+ die nachhaltige aktive Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Regelarbeitsmarkt mit Angeboten zur Suche nach und individuellen Unterstützung in Ausbildung und Arbeit.

Schulabbrüche verhindern, Bildung fördern

Jugendliche, die gefährdet sind, die Schule oder Ausbildung abzubrechen, sind eine primäre Zielgruppe des ESF+ Österreich. Aus diesem Grund werden Angebote finanziert, die den Übergang von Schule zu Ausbildung und Beruf erleichtern. So werden spezielle Lernangeboten geschaffen, die Schülerinnen und Schüler unterstützen. Ergänzend werden Jugendliche mit Behinderungen bzw. Assistenzbedarf durch ein differenziertes Angebot wie z.B. den „AusbildungsFit“ an den Arbeitsmarkt herangeführt und begleitet.  

Gleicher Zugang zum Lebenslangen Lernen, Höherqualifizierung von Arbeitskräften

Angebote zu Lebenslangem Lernen ermöglichen Personen, einen Bildungsabschluss nachzuholen und ihr Qualifikationsniveau zu erhöhen. Vor allem bildungsbenachteiligte Personen sollen durch Maßnahmen mit innovativen, niederschwelligen Ansätzen erreicht werden und Unterstützung beim Erwerb zusätzlicher Fähigkeiten und Kompetenzen erhalten. Zusätzlich wird mit ESF-Mittel auch das Beratungsangebot im Bereich der Erwachsenenbildung professionalisiert.

Soziale Innovation

Soziale Innovation wird im ESF+ Österreich als ein Konzept zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts verstanden, das auf Partnerschaften zwischen Behörden dem privaten Sektor und der Zivilgesellschaft beruht. Mit einem spezifischen Schwerpunkt im Programm wird ein Raum geschaffen, um die Förderung des lebenslangen Lernens und der aktiven Inklusion mit innovativen Ansätzen zu gestalten.

Das nationale Kompetenzzentrum für Soziale Innovation (Soziale Innovation Plus) fungiert als zentrale Anlaufstelle für Soziale Innovator:innen in Österreich im Rahmen des Europäischen Sozialfonds Plus.

Just Transition Fonds (JTF)

Gezielte Projekte des Fonds für den gerechteren Übergang (JTF) helfen Regionen, die durch den Wandel zu einer grüneren Wirtschaft besonders herausgefordert sind. In Österreich sind das Regionen in Niederösterreich, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark. JTF Projekte im Rahmen des ESF+ Programms fördern Weiterbildung und die Schaffung grüner Arbeitsplätze, um so einen fairen und inklusiven Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen.

Letzte Aktualisierung: 4. Juni 2024