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Net Zero Industry Act (NZIA)

Der Net Zero Industry Act gilt als Antwort auf den US-amerikanischen Inflation Reduction Act (IRA) und hat das Ziel, die europäische Industrie für saubere Energietechnologien zu stärken.

solar panels and wind turbines
Foto: Adobe Stock

Der Net Zero Industry Act wurde von der Europäischen Kommission am 16. März 2023 vorgestellt und ist am 13. Juni 2024 in Kraft getreten. Er hat zum Ziel, den bürokratischen Aufwand für bestimmte "strategische Technologien" zu verringern, einschließlich einer Verbesserung der Genehmigungsverfahren und des Zugangs zu Finanzmitteln. Diese Netto-Null-Technologien sollen Europa dabei helfen, seine Emissionen zu reduzieren und auf eine CO2-freie Energieerzeugung umzustellen.

Im Fokus steht, die Produktionskapazitäten von sauberen Technologien ("Netto-Null-Technologien") in der EU auszubauen. Es sollen bis 2030 zwei Fünftel (40 Prozent) der für die gesteckten Klimaziele jährlich benötigten grünen Schlüsseltechnologien in der EU selbst hergestellt werden. Dadurch sollen hohe Abhängigkeiten von anderen Ländern bei diesen Technologien vermieden werden.

Zu den gewünschten Technologien gehören unter anderem erneuerbare Energien, CO2-Abscheidung und -Speicherung sowie Technologien für alternative Kraftstoffe und Energieerzeugung aus Kernenergie.

  • Photovoltaische und solarthermische Technologien
  • Onshore- und Offshore-Windtechnologien
  • Batterietechnologien
  • Wärmepumpen und geothermische Energie
  • Technologien für erneuerbaren Wasserstoff
  • Biomethan und Biogas-Technologien
  • CO2-Abscheidung, -nutzung und -speicherung (CCUS)
  • Netztechnologien
  • Kernenergie

Der Plan baut auf früheren Initiativen auf, stützt sich auf die Stärken des EU-Binnenmarkts und ergänzt die laufenden Bemühungen im Rahmen des europäischen Grünen Deals und von REPowerEU.

Sieben Maßnahmen stehen zur Zielerreichung im Fokus:

  1. Günstige Investitionsbedingungen: Kürzere Genehmigungsfristen und straffere Verfahren
  2. Beschleunigung der CO2-Abscheidung: Schaffung jährlicher Injektionskapazitäten (Speicher) von 50 Mio. Tonnen bis 2030
  3. Leichterer Marktzugang: Verpflichtende Kriterien für Nachhaltigkeit & Belastbarkeit von Netto-Null Technologien bei öffentlichen Ausschreibungen
  4. Bessere Qualifikationen: Einrichtung von Net-Zero-Industrieakademien ("Net-Zero Industry Academies")
  5. Förderung von Innovationen: Reallabore ("Net-Zero Industry Valleys"), "Net-Zero Resilience Projects" fördern
  6. "Net-Zero Europe"-Plattform: Maßnahmen koordinieren und Informationen austauschen (Governance)
  7. Monitoring: EU-weit vergleichbare Informationen beschaffen

Dem Vorschlag zufolge plant die Kommission, die heimische Produktion dieser Technologien durch "Net Zero Resilience Projects" zu fördern, die die EU-Lieferkette aufbauen und die Wettbewerbsfähigkeit sowie die lokale Entwicklung stärken. Projekt-Gruppen können Anträge für dieses Gütesiegel einreichen und haben nach der Anerkennung die Möglichkeit, schnellere Genehmigungen zu erhalten. Zudem werden Fristen für die Genehmigungsverfahren deutlich verkürzt, um eine raschere Transformation zu ermöglichen, folgende Fristen werden aufgelistet:

  • Maximal neun Monate für den Bau strategischer Netto-Null-Projekte mit jährlicher Produktionskapazität < 1 GW
  • Maximal zwölf Monate für den Bau strategischer Netto-Null-Projekte mit jährlicher Produktionskapazität von > 1 GW
  • Maximal 18 Monate für alle erforderlichen Genehmigungen zum Betreiben einer Speicherstätte

Ebenso sollten in Zukunft Genehmigungen für den Bau von Clean-Tech-Produktionsprojekten mit einer Jahresleistung von > 1 Gigawatt maximal 18 Monate und für < 1 Gigawatt maximal zwölf Monate dauern.

Für strategische Netto-Null-Technologien, für die es - gemessen in GW - keine jährliche Produktionskapazität gibt, darf das Genehmigungsverfahren eine Frist von zwölf Monaten nicht überschreiten.

Den Projekten soll ein Prioritätsstatus zuerkannt werden, wobei die nationalen Behörden sicherstellen sollen, dass "die Prozesse so schnell wie möglich behandelt werden", und dass den Projekten "der Status der höchstmöglichen nationalen Bedeutung zuerkannt wird".

Verbesserter Zugang zu Finanzmitteln

Der Vorschlag sieht auch mehrere Möglichkeiten vor, wie Projekte besseren Zugang zu EU-Finanzmitteln erhalten können, wobei allerdings nicht angegeben wird, wie hoch diese ausfallen würden.

STEP (The Strategic Technologies for Europe Platform) ist das zentrale Tool zur Finanzierung des NZIA und dessen Maßnahmen bzw. für den EU Green Deal. Nicht oder wenig genutzte vorhandene EU-Mittel sollen dabei zielgerichtet genutzt und ausgeschöpft werden.

So sieht die Verordnung beispielsweise eine Zielvorgabe für die Höhe der nationalen Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel vor, die die Länder für die Umsetzung des Gesetzes einsetzen sollen. Der Betrag ist noch nicht festgelegt.

Die EU-Länder können auch finanzielle Unterstützung für bestimmte Projekte gewähren, einschließlich Garantien, um die Kreditkosten zu senken und das finanzielle Risiko in der Anfangsphase zu verringern.

Wesentlicher Knackpunkt für Österreich: Nukleartechnologien

Für Österreich ist es wesentlich, dass bei der Umsetzung alle Komponenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette einbezogen werden, um Unterbrechungen, Störungen der Wettbewerbsfähigkeit und Fragmentierung des Binnenmarkts zu verhindern.

Da die Mehrheit der Mitgliedstaaten Nuklearenergie befürwortet, hat diese auch im NZIA Eingang gefunden. Österreich hat im Rahmen der Verhandlungen jedoch immer klargestellt, dass aus österreichischer Sicht Nuklearenergie weder sicher, noch wirtschaftlich, noch nachhaltig ist. 

Weiterführende Informationen

Kontakt

EU-Koordination und EU-Binnenmarkt: eukoordination-wirtschaft@bmaw.gv.at