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Europäische Unternehmenspolitik

Mit dem Small Business Act (SBA) bestand seit 2008 die erste umfassende europäische Initiative zur nachhaltigen Förderung von Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Der SBA wurde seit 2008 laufend weiterentwickelt. So wurde auf Basis des gemeinsamen Berichts von Deutschland und Österreich beim KMU-Botschafter-Treffen im März 2014 beschlossen, dass "Training und Skills" – zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Europa – als 5. prioritärer Bereich in den neuen SBA (SBA 2.0) aufgenommen werden soll. Entgegen früheren Ankündigungen der Europäischen Kommission (EK) war der SBA im Arbeitsprogramm der neu zusammengesetzten EK, GD für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (GROW), nicht mehr als eigenständige Initiative vorgesehen weshalb kein SBA 2.0 entwickelt wurde. In die europäische "Binnenmarktstrategie für Waren und Dienstleistungen" war zwar ein Punkt zum Thema "Wachstum von KMU und Start-up-Unternehmen fördern" aufgenommen worden, aber der SBA wurde nicht erwähnt.

Die neue Präsidentin der EK, Ursula von der Leyen, griff dann den Aufruf der KMU-Botschafter vom Juli 2019 (unter der Bezeichnung "SME-Action Programme") auf und kündigte eine spezielle KMU-Strategie zur Stärkung der 24 Mio. KMU in Europa an. Daraufhin wurde im März 2020 die EU-KMU-Strategie vorgelegt. Damit die neue Strategie ihre volle Wirkung für KMU entfalten kann, wurde seitens der EK die Konzentration auf folgende Schwerpunkte vorgeschlagen:

  • Kapazitätsaufbau und Unterstützung des Übergangs zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Es gilt, KMU bei der Entwicklung eigener Ideen, dem Umgang mit digitalen Technologien sowie der Suche nach qualifizierten Fachkräften zu unterstützen.
  • Abbau der regulatorischen Hürden und Verbesserung des Marktzugangs: Im Interesse der KMU sollen einfache, klare, kohärente und verhältnismäßige Rechtsvorschriften geschaffen sowie bürokratische Erleichterungen eingeführt werden.
  • Verbesserung des Zugangs zu Finanzierungsmöglichkeiten: KMU sollen insbesondere einen erleichterten Zugang zu Risikokapital erhalten; zudem will die EK Börsengänge (Initial Public Offerings/IPO) von KMU durch Investitionen unterstützen.
  • Governance – Stärkung einer umsetzungsorientierten Partnerschaft zwischen der EU und den Mitgliedstaaten: Von besonderer Bedeutung ist der hochrangige europäische KMU-Beauftragte, der die Belange der KMU in allen Generaldirektionen durchsetzen soll.

Die Performance der EU-Mitgliedstaaten in den einzelnen Bereichen der KMU-Politik auf nationaler Ebene ist naturgemäß unterschiedlich. Einen Überblick über die Fortschritte Österreichs bei der Umsetzung der KMU-Politik auf nationaler Ebene verschafft Ihnen das "KMU-Datenblatt 2024"

Weiterführende Informationen

Kontakt

Abteilung KMUKMU@bmaw.gv.at