Arbeitsmarkt: Anzahl der Rot-Weiß-Rot – Karten weiter gestiegen
Die Reform zeigt Wirkung: 2024 wurden 9.741 Rot-Weiß-Rot – Karten ausgestellt, um 21 Prozent mehr als 2023. Die Arbeitslosigkeit ist im Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Der hohe Fachkräftebedarf ist weiterhin eine der größten Herausforderungen für viele heimische Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Zusätzlich zu Offensiven bei Aus- und Weiterbildungen (u.a. mit Abstand die meisten vom AMS vermittelten Pflegeausbildungen aller Zeiten) und gezielten Vermittlungsaktivitäten des AMS im Inland sind auch qualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten notwendig, um den hohen Personalbedarf in einigen Branchen decken zu können. Das zentrale Instrument hierfür ist die Rot-Weiß-Rot – Karte, die im Herbst 2022 reformiert wurde. Seither steigt die Zahl der ausgestellten Karten kontinuierlich.
Aktuelle Zahlen belegen auch für das Jahr 2024 einen signifikanten Anstieg – ein klarer Beleg für die Notwendigkeit und den Erfolg der Reform. In den zwölf Monaten vor der Reform wurden 5.381 Karten ausgestellt, in den zwölf Monaten nach der Reform waren es bereits 7.860 – das entspricht einer Steigerung von rund 46 Prozent. Dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2024 fort, in dem insgesamt 9.741 RWR-Karten ausgestellt wurden, was einer rund 21-prozentigen Steigerung gegenüber dem Vorjahr entspricht (2023: 8.079). "Das ist ein klarer Beleg für die Notwendigkeit und den Erfolg der Reform und unserer weiteren Bemühungen zur Verfahrensbeschleunigung bei der Beantragung der Rot-Weiß-Rot – Karte. Ohne diese Maßnahmen wäre die Knappheit an Arbeitskräften in Bereichen wie dem Gesundheitswesen oder dem Tourismus noch viel stärker ausgeprägt", so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Besonders erfreulich ist die Zahl der Ausstellung der RWR-Karten für Mangelberufe, da in diesen Bereichen besonders viele Fachkräfte fehlen: Diese konnten seit Ende 2021 von 1.213 auf 5.875 Ende 2024 nahezu verfünffacht werden. Ziel des "Pre-Check"-Registers, das im Herbst 2024 für die Philippinen vorgestellt wurde, ist eine Vereinfachung der Qualifikationsbewertung im Rahmen der qualifizierten Fachkräftezuwanderung in Mangelberufen aus Fokusländern (derzeit Albanien, Brasilien, Indonesien, Kosovo und die Philippinen). Aktuell umfasst das Pre-Check Register 102 philippinische Qualifikationen und wird dabei stetig um neue Berufsbilder ergänzt.
Arbeitslosigkeit im Februar gestiegen
Ende Februar waren 429.940 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 347.424 arbeitslos und 82.516 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Das bedeutet einen Anstieg der Arbeitslosigkeit von 27.643 Personen im Vergleich zum Vorjahr 2024. Die Arbeitslosenquote beträgt Ende Februar 8,1 Prozent. Somit ist die aktuelle Arbeitslosenquote um rund 0,7 Prozentpunkte unter dem Schnitt der letzten 10 Jahre (8,8 Prozent).

Derzeit werden in den österreichischen Unternehmen 97.424 Lehrlinge ausgebildet, 28.796 davon im ersten Lehrjahr. Zusätzlich sind 7.891 junge Menschen beim AMS lehrstellensuchend gemeldet. Die Zahl der offenen Lehrstellen beträgt 7.616, was bedeutet, dass derzeit ein Überhang an lehrstellensuchenden Personen besteht. Nach Branchen betrachtet gibt es bei Lehranfängerinnen und -anfängern positive Entwicklungen: +4,6 Prozent im Bereich Bank & Versicherung sowie +1,1 Prozent im Tourismus.