Editorial von Bundesminister Martin Kocher
Liebe Leserinnen und Leser!
Ein intensives erstes Quartal 2023 hat mit einem ereignisreichen März seinen Abschluss gefunden. Der Arbeitsmarkt hat sich im März gut entwickelt und die Arbeitslosigkeit ist weiterhin leicht rückläufig. Ende März sind 333.954 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon sind 259.440 arbeitslos und 74.514 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Das zeugt davon, dass sich der österreichische Arbeitsmarkt trotz abflachender Konjunktur nach wie vor in einer sehr guten Verfassung befindet. Auch die Lehrlingszahlen haben sich im März gut entwickelt. Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich mit einem Plus von 5,7 Prozent ein eindeutiger Zuwachs bei den Lehranfängerinnen und -anfängern in Unternehmen.
Im März hat sich bereits zum sechsten Mal der Rat neue Arbeitswelten getroffen. Diesmal habe ich mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten über die Themen Green Jobs und Green Transition am Arbeitsmarkt gesprochen. Denn der grüne Wandel bringt starke Veränderungen – auch am Arbeitsmarkt. Erfreulicherweise liegt Österreich mit einem Anteil von 20,8 Prozent an Green Jobs deutlich über dem OECD-Durchschnitt. Um den steigenden Bedarf zu decken, fördert das BMAW den Erwerb von Qualifikationen für Green Jobs.
Als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel bietet das BMAW Unternehmen mit den Skills Schecks einen niederschwelligen Zugang zu geförderten beruflichen Weiterbildungen. Der Fokus liegt dabei auf Qualifikationen in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mit der geplanten kostenlosen Prüfung zur Meisterin oder zum Meister wird zudem die duale Ausbildung noch weiter attraktiviert.
Die Energiekosten bleiben eine starke Belastung für die heimischen Unternehmen. Um sie zu entlasten, wurde der Energiekostenzuschuss I auf das vierte Quartal 2022 verlängert. Seit 29. März läuft hierfür die Voranmeldungsphase. Ein weiterer herausfordernder Bereich für den Wirtschaftsstandort sind nach wie vor die fragilen Lieferketten. Das neue Lieferketteninstitut – ASCII – wird langfristige Analysen mit Schwerpunkt auf Schlüsselsektoren wie die Automotive Industrie, Halbleiter und Life Sciences liefern, die als Grundlage für künftige strategische Entscheidungen dienen sollen.
Zwei im März präsentierte Berichte widmen sich der aktuellen Lage der österreichischen Wirtschaft: Mit "KMU im Fokus" liegt ein ausführlicher Bericht über die Situation und Entwicklung heimischer KMU vor, auch deren Rolle für den Erfolg des Standorts Österreich wird beleuchtet. Um KMU im Lebensmittelgewerbe zu unterstützen, finanziert das BMAW außerdem das für die Zertifizierung erforderliche Eingangsaudit für das staatlich anerkannte und EU-notifizierte Gütesiegel AMA GENUSS REGION für Lebensmittelmanufakturen.
Beim kürzlich präsentierten "Startup Monitor" handelt es sich um einen umfassenden Bericht über die österreichische Startup-Szene. Er zeigt Herausforderungen, Trends und Potenziale des österreichischen Startup-Ökosystems auf. Mit dem neuen Gründungsfonds II mit bis zu 72 Millionen Euro an Bundesmitteln schaffen wir ein Instrument, das Startups den Zugang zu Risikokapital erleichtert – insbesondere in der frühen Wachstumsphase. Bei der Gestaltung des neuen Fonds führen wir das erfolgreiche Modell des Gründerfonds – einer Partnerschaft zwischen öffentlicher Hand und privaten Investorinnen und Investoren, die das Fondsvolumen auf 500 Millionen Euro hebeln sollen, als langfristiges Unterstützungsmodell – fort.
Auch bei der Entrepreneurship Night 2023 am 6. März 2023 im Festsaal der Universität Wien drehte sich alles um Gründung und Selbständigkeit. Unternehmergeist ist wichtig für unser Land, er schafft Arbeitsplätze und Wachstum, kann Zukunft gestalten und unsere Lebensbedingungen verbessern.
Wie begehrt Know-how aus Österreich ist, zeigte sich bei meinem Arbeitsbesuch in Saudi-Arabien gemeinsam mit über 40 österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmern. Besonders in den Bereichen Tourismus, Infrastruktur, Mobility und Greentech bietet das Land viel Potenzial für heimische Unternehmen.
Der 8. März stand im BMAW ganz im Zeichen des Internationalen Frauentags. Neben einem Frauenfrühstück für die Mitarbeiterinnen des Hauses, wurden Diplome an die Absolventinnen des Führungskräfteprogramms "Zukunft.Frauen" sowie die FIW-Awards vergeben. Gemeinsam mit Frauenministerin Susanne Raab legten wir am Weltfrauentag auch die aktuellen Zahlen zur Situation von Frauen in Aufsichtsräten von Unternehmen, an denen der Bund beteiligt ist, vor. Diese zeigen eine positive Entwicklung, es braucht aber weitere Anstrengungen, damit die Chefetagen weiblicher werden.
Um im Tourismus Erwerbstätigkeit und Familienleben besser vereinbaren zu können und so dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, startete Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler eine Leuchtturmförderaktion für innovative Konzepte. Auch darüber lesen Sie im aktuellen Newsletter.
Der Frühling ist auch im Tourismus eine intensive Veranstaltungszeit. Nach der ITB Berlin – der größten Tourismusmesse der Welt, die Anfang März stattfand und bei der Staatssekretärin Kraus-Winkler Österreich gemeinsam mit 43 Partnern vertrat – folgen im Mai zwei Großveranstaltungen in diesem Bereich: Der Österreichische Tourismustag und die Tourismus-Konferenz "ISCONTOUR 2023". Interessierte können sich noch zu diesen anmelden.
Viel Spaß beim Lesen des BMAW-Newsletters!
Martin Kocher