Rat neue Arbeitswelten diskutiert über Green Jobs und Green Transition
Österreich liegt mit einem Anteil von 20,8 Prozent an Green Jobs deutlich über dem OECD-Durschnitt. Um den steigenden Bedarf zu decken, werden Qualifikationen für Green Jobs gefördert.
Der grüne Wandel bringt starke Veränderungen – auch am Arbeitsmarkt. Green Jobs und Menschen mit klimarelevanten Ausbildungen sind entscheidende Treiber, um die Klimaziele zu erreichen. Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft setzt daher verschiedene Anreize, um Qualifikationen für Green Jobs zu fördern. Auch der Rat neue Arbeitswelten beschäftigte sich bei seiner Zusammenkunft im März mit den Themen Green Jobs und Green Transition am Arbeitsmarkt. Bundeminister Martin Kocher diskutiert in diesem Gremium regelmäßig mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten über den Wandel der Arbeitswelt und Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik.
Ein aktueller OECD-Bericht zeigt für Österreich bereits jetzt einen hohen Anteil an Green Jobs – also Tätigkeiten, die einen Beitrag dazu leisten, Nachhaltigkeit zu fördern oder Emissionen zu verhindern. Mit einem Anteil von 20,8 Prozent liegt Österreich deutlich über dem OECD-Schnitt von 17,7 Prozent und besser als Nachbarländer wie Deutschland, Italien oder Ungarn. Gleichzeitig gibt es beim Abbau von sogenannten Polluting Jobs – also Berufsbildern, die eher umweltbelastende Tätigkeiten beinhalten – noch Aufholbedarf für Österreich.
Maßnahmen für Green Jobs
Das BMAW begleitet die Klima- und Transformationsoffensive der Bundesregierung bis 2026 mit insgesamt 600 Millionen Euro für eine nachhaltige Technologietransformation. Denn eine Veränderung der Industrie hin zu mehr Nachhaltigkeit verlangt auch einen entsprechenden Wandel der Arbeitswelt durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Von 2024 bis 2026 stehen daher zusätzlich zu den vorhandenen Programmen des AMS rund 40 Millionen Euro für Aus- und Weiterbildungen im Bereich der Transformation zur Verfügung. Im Rahmen der Umweltstiftung, die im April 2022 österreichweit gestartet wurde, werden außerdem geeignet erscheinende Arbeitslose in enger Kooperation mit personalsuchenden Betrieben auf eine konkrete Stelle hin qualifiziert. Dafür gibt es ein Gesamtbudget von rund 17,5 Millionen Euro.
Der grüne Wandel erfordert auch das Überdenken und Aktualisieren von Lehrplänen und Ausbildungsgängen, damit die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die nötigen Qualifikationen erwerben können. So wurde kürzlich ein neues Lehrberufspaket geschnürt, in dem unter anderem der Lehrberuf Abwassertechnik als Regellehrberuf eingeführt wurde. Aktuell ist auch eine bundesweite Fachkräfteoffensive für den öffentlichen Verkehr in Ausarbeitung. Ziel dieser gemeinsam von BMAW und BMK gesetzten Initiative ist es, sowohl für den Schienen- als auch den Kraftfahrlinienbereich geeignete arbeitslose Personen zu rekrutieren und sie durch Qualifikationen zu unterstützen. Das Budget dafür wird mehrere Millionen betragen.