Übergangsfristen erleichtern Betriebsübergaben in Gastronomie und Hotellerie
Der Ministerrat hat am 26.2.2020 die Einführung von zweijährigen Übergangsfristen ("grace period") für Betriebsübergaben beschlossen. Das ist eine Maßnahme mit enormer Bedeutung für Betriebsübergaben, gerade in Familienbetrieben der Hotellerie und Gastronomie – zwei Drittel der Betriebsübergaben erfolgen innerhalb der eigenen Familie.
In vielen Familienbetrieben - vom Dorfwirtshaus bis hin zur kleinen Pension - sind bei Betriebsübernahmen hohe Investitionen fällig, um alle Vorschriften zu erfüllen. Die Ausarbeitung eines "Grace Period"-Pakets verschafft den Betrieben Erleichterungen durch einen zweijährigen Spielraum, um Investitionen leichter zu organisieren und stemmen zu können.
Betriebsübergaben sind eine der größten Herausforderungen für die heimischen Betriebe - mehr als 6.000 solcher Übergaben finden jedes Jahr statt. Gerade KMU in ländlichen Regionen sind als Familienbetriebe häufig vom massiven Strukturwandel betroffen und Betriebsübergaben sind für diese Betriebe häufig mit Unsicherheit und Risiko verbunden. Dabei sind gerade die KMU wichtige Träger regionaler Wertschöpfung und Beschäftigung, tragen wesentlich zur Sicherung des sozioökonomischen Gefüges – vor allem in ländlichen Regionen – bei und beleben als wichtige Anziehungspunkte Orts- und Stadtkerne.
Die Einführung einer zweijährigen Übergangsfrist ("grace period"), wie im neuen Regierungsprogramm 2020-2024 vorgesehen und in diesem Ministerratsvortrag konkretisiert, wird eine wesentliche Erleichterung für diese Betriebe mit sich bringen und deren Fortbestand absichern.
Jedes Jahr werden tausende Betriebe übergeben, die von dieser Übergangsfrist profitieren können. Schon im "Plan T - Masterplan für Tourismus" hat das Tourismusministerium die Schaffung eines klaren und sicheren Rechtsrahmens für Betriebsübergaben als eine wesentliche Maßnahme identifiziert, um den österreichischen Tourismusstandort attraktiver zu gestalten. Erleichterungen bei Betriebsübergaben bringen daher nicht nur den zu 80 Prozent familiengeführten Tourismusbetrieben, sondern letztlich auch Österreich als Tourismusstandort einen wichtigen Impuls.