Bundesminister Kocher: 341.769 Personen Ende Juli arbeitslos oder in Schulung gemeldet BMAW-AMS-Fachkräftebarometer zeigt weiterhin hohen Fachkräftebedarf
Ende Juli waren 341.769 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 274.957 arbeitslos und 66.812 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Ende des Vormonats Juni waren 338.051 Personen arbeitslos oder in Schulung. Im Vergleich zum Juli 2023 ergibt sich ein Anstieg von 31.187 Personen. „Der Abstand zum Vorjahr bleibt in den letzten Monaten relativ unverändert. Wir sehen anhand der Zahlen im langjährigen Vergleich, dass die schwache Konjunktur und die fehlenden internationalen Impulse für die Industrie die Entwicklung des Arbeitsmarkts bremsen, aber auch, dass die betreffenden Effekte geringer sind als in vergleichbaren Phasen der letzten Jahrzehnte”, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Die Arbeitslosenquote beträgt Ende Juli 6,4 Prozent. “Das ist die drittniedrigste Arbeitslosenquote der letzten zehn Jahre und damit auch niedriger als Ende Juli des Vorkrisenjahres 2019; nur 2022 und 2023 waren die Werte geringer. Das zeugt von einem weiterhin relativ robusten Arbeitsmarkt. Einer der Gründe dafür sind auch die Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik. So konnten im Rahmen zahlreicher Qualifizierungsprogramme des AMS alleine im ersten Halbjahr fast 200.000 Personen aus- und weitergebildet und damit ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung des Arbeitsmarkts geleistet werden“, so Kocher. (2023: 310.582 ALSC, ALQ: 5,9 %; 2022: 296.647 ALSC; ALQ: 5,6 %; 2021: 343.939 ALSC, ALQ: 6,8 %; 2020: 432.539 ALSC, ALQ: 9,2 %; 2019: 325.506 ALSC, ALQ: 6,5 %).
Und weiter: „Gerade während Phasen mit schwacher konjunktureller Dynamik ist es aus arbeitsmarktpolitischer Sicht unerlässlich, Aus- und Weiterbildungen von arbeitslos gemeldeten Personen zu forcieren. Deshalb legen wir darauf gemeinsam mit dem AMS einen Fokus und unterstützen vor allem jene Zielgruppen, denen durch gezielte Maßnahmen eine langfristig positive Beschäftigungsperspektive eröffnet werden kann. So gibt es beispielsweise per Ende Juni im Vorjahresvergleich deutliche Anstiege: bei Deutschkursen +10,1 Prozent, bei Qualifizierungen für Frauen +2,5 Prozent und für Jugendliche +8 Prozent.“
Um maßnahmenpolitisch zielgerichtet reagieren zu können und Qualifikationsmaßnahmen bedarfsgerecht gestalten zu können, braucht es möglichst aktuelle Daten zu bestehenden Engpässen, aber auch Potentialen am Arbeitsmarkt. „Deshalb haben wir als Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft gemeinsam mit dem AMS das Fachkräftebarometer entwickelt, das online abrufbar ist. Die neuen Quartalsdaten des BMAW-AMS-Fachkräftebarometers mit österreichweit 51 Engpassberufen zeigen, dass weiterhin ein großer Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften besteht. Besonders starken Fachkräftebedarf sehen wir aktuell beispielsweise für Berufe im Bereich Elektroinstallation mit über 3.300 offenen Stellen“, so Kocher.
Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich bei der Gesamtzahl der österreichischen Lehrlinge in Betrieben ein Plus von 0,1 Prozent. Die Lehrlinge im ersten Lehrjahr sind mit -4,3 Prozent leicht rückläufig. Nach Branchen betrachtet gibt es bei Lehranfängerinnen und -anfängern aber auch positive Entwicklungen: +15,2 Prozent im Bereich Bank & Versicherung sowie +6,5 Prozent im Bereich Transport und Verkehr. Derzeit werden in den österreichischen Unternehmen 87.902 Lehrlinge ausgebildet, 28.861 davon im ersten Lehrjahr. “Die Entwicklung zeigt, dass die betriebliche Lehrlingsausbildung als quantitativ wichtigster Bildungsweg, um Fachkräfte auszubilden, zahlenmäßig weiterhin relativ stabil bleibt. Das ist angesichts des hohen Fachkräftebedarfs wichtig und gleichzeitig auch eine Bestätigung für die Stabilität unseres international hoch anerkannten Lehrlingsausbildungssystem“, so Kocher abschließend.
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