Eröffnung des Denkmals für den Ersten Wiener Demokratischen Frauenverein im Volksgarten
Mit der feierlichen Enthüllung eines neu errichteten Denkmals im Volksgarten am 25. März 2025 macht die Burghauptmannschaft Österreich ein bedeutendes Kapitel der österreichischen Frauenbewegung sichtbar. Das Denkmal erinnert an die Gründung des Ersten Wiener Demokratischen Frauenvereins am 28. August 1848, der als erster explizit politischer Frauenverein Österreichs gilt.
An der Eröffnung am 25. März 2025 nahmen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung teil, darunter Staatssekretärin Elisabeth Zehetner, Burghauptmann Reinhold Sahl, die ehemalige Nationalratsabgeordnete Eva Blimlinger, sowie Patricia Davis, Bezirksvorsteher-Stellvertreterin des 1. Wiener Gemeindebezirks.
Der Volksgarten, in dessen Salon vor über 175 Jahren die Gründungssitzung stattfand, wird durch das Denkmal zu einem Ort der historischen Aufarbeitung. Die Frauen des Vereins setzten sich inmitten der revolutionären Unruhen von 1848 für Bildung, Gleichberechtigung und politische Mitbestimmung ein. Trotz massiver Widerstände organisierten sie Proteste, hielten politische Versammlungen ab und traten öffentlich für demokratische Ideale ein.
Burghauptmann Reinhold Sahl betont die Bedeutung des Denkmals: "Die Geschichte der Demokratie ist untrennbar mit dem Engagement mutiger Frauen verbunden. Mit diesem Denkmal im Volksgarten würdigen wir jene, die vor 175 Jahren den ersten Schritt in Richtung politischer Teilhabe gesetzt haben. Der Volksgarten wird damit noch mehr zu einem Ort der Erinnerungskultur der österreichischen Geschichte."
Auch Staatssekretärin Elisabeth Zehetner unterstreicht die historische Dimension: "Der Volksgarten war schon vor 175 Jahren ein Ort für politischen Aufbruch und gesellschaftliche Veränderung – heute stehen wir hier, um genau daran zu erinnern. Denn auch wenn Frauenförderung heute oft selbstverständlich erscheint, ist Gleichstellung kein abgeschlossenes Projekt. Noch immer sind Frauen unterrepräsentiert und stoßen an gläserne Decken, die allzu leicht wieder zu Betondecken werden. Wer Frauen stärkt, stärkt die Gesellschaft – durch Bildung, Unternehmertum und echte Chancengleichheit."
Ebenso würdigt die ehemalige Nationalratsabgeordnete und ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien Eva Blimlinger das Denkmal: "Es freut mich, dass der restaurierte Gedenkstein nun wieder im Volksgarten der Öffentlichkeit zugänglich ist und eine historische Auseinandersetzung möglich macht. Karoline von Perin gründete gemeinsam mit anderen Frauen diesen ersten Frauen-Verein. Bereits zwei Monate später wurde der Verein verboten und Perin im Oktober 1848 verhaftet."
Patricia Davis, stellvertretende Bezirksvorsteherin des 1. Bezirks, stellt weiter fest: "Meine Hochachtung für diese mutigen, selbstbewussten Frauen, die nicht wohltätige Almosen verteilen wollten, sondern die jene ungerechten und benachteiligenden Strukturen ändern wollten, die das Verteilen von Almosen überhaupt erst nötig machten! Ihr unerschrockener und visionärer Zugang ist Vorbild für Politikerinnen – und Politiker - bis in die heutige Zeit."
Die Errichtung des Denkmals ist ein wichtiger Schritt in der Erinnerungskultur und ein Symbol für die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Frauenrechten in Österreich. Es soll als Mahnmal für die gesellschaftlichen Errungenschaften und als Inspiration für zukünftige Generationen dienen.
Die Burghauptmannschaft Österreich sorgt mit ihren rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die bautechnische Instandhaltung und Betreuung von über 440 historischen Objekten in Österreich, zu denen neben der Hofburg in Wien und Innsbruck weitere historische Anlagen, wie Schloss Belvedere, Kartause Mauerbach, Schloss Ambras sowie die ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen, Gusen, Melk und Ebensee zählen.
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