Bundesminister Kocher: Arbeitsmarkt hält geopolitischen Herausforderungen weiterhin gut stand Langzeitarbeitslosigkeit mit Programm Sprungbrett seit April 2021 beinahe halbiert
Ende Oktober waren 319.232 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 249.314 arbeitslos und 69.918 in Schulungsmaßnahmen des AMS. "Damit ist die Situation am Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung saisonaler Entwicklungen nach wie vor sehr gut. Auch die Monatszahlen von Oktober zeigen, dass der Arbeitsmarkt den Herausforderungen im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation und den hohen Energiepreisen weiterhin gut standhält", so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher über die Arbeitsmarktentwicklung im Oktober.
Und weiter: "Die ausgeprägte Resilienz des Arbeitsmarkts zeigt auch der Vergleich mit denselben Zeitpunkten der vergangenen drei Jahre:
Ende Oktober des Vorjahres war die Arbeitslosigkeit um 21.910 Personen höher als heuer, im selben Zeitraum des Jahres 2020 war die Zahl um 104.518 Personen höher als dieses Jahr und auch im Vorcoronajahr 2019 waren 34.794 Personen mehr beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet als aktuell." (2021: 341.142 ALSC, ALQ: 6,5 Prozent; 2020: 423.750 ALSC, ALQ: 8,7 Prozent; 2019: 354.026 ALSC, ALQ: 7,0 Prozent)
Die Arbeitslosenquote betrug Ende Oktober 6 Prozent. "Ende Oktober 2021 lag die Arbeitslosenquote noch auf 6,5 Prozent. Um die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt auch im nächsten Jahr zu erhalten, legen wir mit dem Stabilitätspaket für den Arbeitsmarkt auch im kommenden Jahr wichtige Schwerpunkte auf Aus- und Weiterbildung sowie Beschäftigungsförderung. Dafür sind zusätzlich 120 Millionen Euro im Budget vorgesehen", so Kocher.
"Eine sehr positive Entwicklung beobachten wir auch bei der Langzeitarbeitslosigkeit, die seit ihrem Höchststand im April 2021 mit damals 148.436 Personen beinahe halbiert werden konnte und sich Ende Oktober auf 78.201 Personen belief. Gleichzeitig ist auch der Anteil langzeitarbeitsloser Personen an der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich stark gesunken und lag Ende Oktober mit 24,5 Prozent um 9,1 Prozentpunkte unter dem Wert von Ende Oktober 2021. Maßgeblich dafür war das von der Bundesregierung eingesetzte Programm Sprungbrett. Mit diesem Programm wurde ein besonderer Schwerpunkt darauf gelegt, jene Gruppen anzusprechen und zu fördern, die es besonders schwer haben einen Job zu finden – wie zum Beispiel Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder über 50-Jährige mit langer Arbeitslosigkeitsdauer. In Zukunft sollen besonders ältere Frauen mit dem steigenden Regelpensionsantrittsalter stärker in den Fokus der aktiven Arbeitsmarktpolitik rücken", so Kocher weiter.
Zur Kurzarbeit waren Ende Oktober 6.339 Personen vorangemeldet; die Zahl der vom AMS genehmigten Kurzarbeitsteilnahmen und die tatsächliche Inanspruchnahme werden deutlich niedriger sein. "Aufgrund der weiterhin guten Arbeitsmarktlage und vieler offener Stellen österreichweit kommt die Kurzarbeit derzeit nur punktuell zur Beschäftigungssicherung zum Einsatz – das Niveau bleibt dadurch in allen Bundesländern weiterhin niedrig", so Kocher.
Der BIP-Indikator der OECD wird wöchentlich veröffentlicht und setzt die aktuelle wirtschaftliche Aktivität in Relation zur Aktivität der Vergleichswoche im Vorjahr. Laut OECD war das BIP in der vorletzten Woche vom 16. bis 22. Oktober 2022 um 0,59 Prozent niedriger als in der entsprechenden Woche des Vorjahres 2021. "Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und damit einhergehende Sanktionen sowie Unsicherheiten bei der Energieversorgung und hohe Preise beeinflussen aktuell das Wirtschaftstreiben. Eine ähnliche Entwicklung kann derzeit in den meisten EU-Ländern beobachtet werden", so Kocher abschließend.