Kraus-Winkler: Stakeholdergipfel setzt Impulse gegen erhöhten Mitarbeiterbedarf im Tourismus Zweiter Gipfel zur Imagestärkung der Branche, erfolgreichen Integration von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund und tourismusbezogenen Vermittlungsinitiativen des AMS
"Nach der Saison ist vor der Saison. Die Situation am Arbeitsmarkt zählt weiterhin zu den größten Herausforderungen im Tourismus. Auch hier gilt: Veränderung ist die neue Normalität", so Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler unter Hinweis auf die Corona-Pandemie und die Integration von rund 3.000 ukrainischen Vertriebenen im Tourismus: "In einem dynamischen Umfeld ist erfolgsentscheidend, dass wir Zukunftsstrategien am Arbeitsmarkt laufend weiterentwickeln."
Zu diesem Zweck diskutierte die Staatssekretärin bereits zum zweiten Mal mit den Sozialpartnern, der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), dem Bund Österreichischer Tourismusmanager (BÖTM), Landestourismusdirektoren, dem Österreichischen Integrationsfond (ÖIF) sowie weiteren Expertinnen und Experten etwa aus dem Ausbildungsbereich.
Mit 234.825 Beschäftigten hatte der Tourismus im Februar 2023 sogar um ein Prozent mehr Beschäftigte als im Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie. Dennoch liegen die beim AMS gemeldeten offenen Stellen mit 10.647 um 41 Prozent höher als im Februar 2019. Kraus-Winkler erklärt die Ursachen wie folgt: "Die Beschäftigungsintensität im Tourismus hat aufgrund steigender Qualitätsstandards und neuer Geschäftsmodelle zugenommen. Mehr Qualität und mehr Service ist oft gleichbedeutend mit einem erhöhten Mitarbeiterbedarf."
Seit dem ersten Stakeholdergipfel im Oktober 2022 hat die Novelle der Rot-Weiß-Karte zu einer deutlichen Erhöhung des Fachkräftezuzugs geführt. Im Dezember 2022 folgte eine weitere Erhöhung des Saisonierkontingents auf 3.389 Personen, dass während der Saisonspitzen um bis zu 50 Prozent überschritten werden darf. Gerade in den westlichen Bundesländern hat das zum Erfolg der Wintersaison beigetragen. Zuletzt kamen weitere flankierende Maßnahmen, wie die Schaffung eines freien Arbeitsmarktzugangs für Geflüchtete aus der Ukraine, hinzu.
Das Staatssekretariat für Tourismus nutzte den Stakeholdergipfel außerdem, um Arbeitsfortschritte bei mehreren Projekte zu präsentieren: Neben einer Social-Media-Kampagne zur Stärkung des Images der Branche sind Pilotprojekte in Vorbereitung, um Tourismusregionen bei der erfolgreichen Integration von Arbeitskräften mit Migrationshintergrund zu unterstützen.
Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), unterstrich in seinem abschließenden Redebeitrag ausgewählte Besonderheiten der Branche: Regionalität und Saisonalität führen zu einer Konzentration des Arbeitskräftebedarfs. Der demografische Wandel fordert gerade Branchen, in denen viele junge Menschen tätig sind. Die Digitalisierung führt zur zunehmenden Kurzfristigkeit von Buchungen. Zeitgleich sind Arbeitstrends, wie Homeoffice, im Tourismus schwerer umzusetzen als in anderen Branchen.
"Zu den Besonderheiten der Branche zählt aber auch, dass der Tourismus ein überaus vielfältiger und sinnstiftender Arbeitgeber sein kann. Außerdem zeigt sich ein gemeinsamer Wille, die arbeitsmarktpolitische Situation zu verbessern. Jetzt ist jedes Teilsegment der Branche – von der Politik, über die Sozialpartner bis hin zu den Ausbildungsstätten – gefordert, seinen Beitrag zur Fortführung der österreichischen Tourismuserfolgsgeschichte zu leisten", so Kraus-Winkler abschließend.
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