Bundesminister Kocher: Arbeitslosigkeit Ende Jänner um 3,7 Prozent geringer als noch 2022 Ende Jänner waren 390.059 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Rückgang im Vergleich zum Jänner 2022 von 14.884 Personen.
Ende Jänner sind 390.059 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. 317.131 davon befinden sich auf Arbeitssuche und 72.928 nehmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. „Wir haben bereits ab dem 2. Quartal 2022 gesehen, dass der Arbeitsmarkt trotz mehrerer Krisen robust geblieben ist. Dieser Trend setzt sich auch Anfang 2023 fort, und wir beobachten weiterhin eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt. Doch muss auch berücksichtigt werden, dass nicht alle arbeitslos gemeldeten Personen sofort vermittelbar sind. Deshalb setzen wir im Rahmen unseres Stabilitätspakets für den Arbeitsmarkt mit einem Volumen von 120 Millionen Euro 2023 weiter einen Schwerpunkt auf Qualifizierung und Ausbildung von Fachkräften“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher über die Entwicklung des Arbeitsmarkts. Auch die Zahl der älteren Arbeitslosen ab 50 ist mit -7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr besonders stark zurückgegangen (Jänner 2022:119.789 ALSC; Jänner 2023: 110.371 ALSC).
Die Arbeitslosenquote beträgt Ende Jänner 2023 7,6 Prozent. „Damit ist die Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Wert seit 2008. Der Vorjahresvergleich fällt auch sehr gut aus: Letztes Jahr lag sie noch bei 8 Prozent, 2021 sogar bei 11,4 Prozent und vor der Pandemie 2020 bei 8,6 Prozent. Mit dem Ende der Corona-bedingten Einschränkungen der Wirtschaft haben wir 2022 einen deutlichen Aufschwung erlebt; andererseits haben wir mit erfolgreichen Programmen wie beispielsweise der Corona-Joboffensive und dem Programm Sprungbrett auch als Bundesregierung zur Senkung der Arbeitslosenquote beigetragen“, so Kocher weiter.
Der Vergleich zu den letzten drei Jahren bei der Arbeitslosigkeit – als absolute Zahl arbeitsloser bzw. in Schulung gemeldeter Personen – zeugt von einer guten Entwicklung. Gleichzeitig wird das erste Halbjahr 2023 am Arbeitsmarkt wohl herausfordernder als das „Aufholjahr“ 2022. Ende Jänner 2020, also vor der Corona-Pandemie, waren 30.642 Personen mehr beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet als aktuell. Im selben Zeitraum des Jahres 2021 war die Arbeitslosigkeit um 145.411 Personen höher als dieses Jahr. Auch Ende Jänner 2022 war die Zahl um 14.884 Personen höher als heuer (ALQ: 7,6 Prozent; 2020: 420.701 ALSC, ALQ: 8,6 Prozent; 2021: 535.470 ALSC, ALQ: 11,4 Prozent; 2022: 404.943 ALSC; ALQ: 8 Prozent).
Zur Kurzarbeit waren Ende Jänner 2023 1.214 Personen vorangemeldet. Ende Jänner 2022 wurden noch 150.230 Personen in Kurzarbeit abgerechnet. Aufgrund der guten Arbeitsmarktlage und vieler offener Stellen österreichweit kommt die Kurzarbeit derzeit nur noch sehr punktuell zum Einsatz. „Diese Entwicklung lässt erkennen, dass die Kurzarbeit aufgrund der nach wie vor guten Arbeitsmarktlage zur Beschäftigungssicherung keine erhebliche Rolle mehr spielt. Gleichzeitig ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Kurzarbeit als Kriseninstrument rasch zur Verfügung steht, falls es notwendig werden sollte“, so Kocher.
Auch die Lehrlingszahlen sind wieder erfreulich: Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich mit einem Zuwachs von 7,2 Prozent bei den Lehranfängerinnen und Lehranfänger in Unternehmen (ohne ÜBA) weiterhin ein deutlicher Aufwärtstrend. Anstiege gibt es vor allem in den Sparten Bank und Versicherung (31,3 Prozent), Tourismus und Freizeitwirtschaft (26,1 Prozent), Information und Consulting (24,6 Prozent) sowie Industrie (16,3 Prozent). Auch insgesamt steigt die Zahl von Lehrlingen in Unternehmen mit 1,2 Prozent. Derzeit befinden sich 101.171 Lehrlinge in einem Unternehmen. 31.885 davon sind im 1. Lehrjahr.
Der BIP-Indikator der OECD wird wöchentlich veröffentlicht und setzt die aktuelle wirtschaftliche Aktivität in Relation zur Aktivität der Vergleichswoche im Vorjahr. Laut OECD war das BIP in der vorletzten Woche vom 15. - 21. Jänner 2023 um 5 Prozent höher als in der entsprechenden Woche des Vorjahres 2022. Trotz der geopolitischen Unsicherheit und der Herausforderungen bei der Energieversorgung ist das Wirtschaftswachstum im Vorjahresvergleich in der betreffenden Woche relativ hoch.