Bundesminister Kocher: Kontrollen und Beratungen der Arbeitsinspektion gestiegen Tätigkeitsbericht der Arbeitsinspektion 2021/2022 veröffentlicht
Heute wurde der Tätigkeitsbericht der Arbeitsinspektion für die Jahre 2021 und 2022 veröffentlicht. „Ziel des Arbeitsschutzes – und damit auch Ziel der Arbeitsinspektion – ist es, den Arbeitsplatz für arbeitende Menschen sicher zu gestalten, damit gesundheitliche Beeinträchtigungen im Laufe des Berufslebens bestmöglich verhindert werden können. Der aktuelle Tätigkeitsbericht zeigt einmal mehr, dass die Arbeitsinspektion einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung des Arbeitsschutzes leistet. Für dieses Engagement und den unermüdlichen Einsatz möchte ich mich herzlich bedanken“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
War die Möglichkeit von Betriebsbesuchen im Jahr 2021 aufgrund der Pandemie noch eingeschränkt, so konnten 2022 die Kontrollen und Beratungen vor Ort wieder gesteigert werden. Insgesamt sind die Kontrollen um 18 Prozent von 41.592 im Jahr 2021 auf 49.253 im Jahr 2022 gestiegen. Gleichzeitig konnten auch die Beratungen um fast 40 Prozent von 34.043 im Jahr 2021 auf 47.506 im Jahr 2022 erhöht werden. 2022 wurden 90.288 Übertretungen festgestellt. Das sind im Vergleich zu 58.414 im Jahr 2021 um 54 Prozent mehr. 2022 mussten 1.003 Strafanzeigen erstattet werden, 2021 waren es 883.
2021 ereigneten sich 77.404 Arbeitsunfälle, 2022 waren es 78.905. „Jeder einzelne Unfall ist tragisch und sollte im besten Fall gar nicht passieren. Nichtsdestotrotz ist es positiv, dass die aktuellen Zahlen deutlich unter dem Vorkrisenniveau von rund 90.000 Arbeitsunfällen liegen“, so Kocher. Obwohl die absolute Zahl der Unfälle stieg, sank die Unfallquote (Unfälle unter 10.000 Versicherten) der unselbständig Erwerbstätigen von 240 im Jahr 2021 auf 238 im Folgejahr 2022. „Die Ursache für die Steigerung bei den Arbeitsunfällen liegt folglich in der wachsenden Zahl der beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die relative Unfallgefahr ist dem langjährigen Trend folgend weiterhin gesunken“, so Kocher.
Die hohe Anzahl der Berufskrankheiten im Jahr 2022 mit 8.349 und 2021 mit 6.673 ist auf die Einstufung von COVID-19 als Berufskrankheit für gewisse Berufsgruppen im medizinischen Bereich zurückzuführen. Vor der Pandemie lagen die Berufskrankheiten bei rund 1.000 Fällen pro Jahr.
Erfolgreiche „Fokustage“ der Arbeitsinspektion
2021 gab es erstmals bundesweite „Fokustage“ der Arbeitsinspektion: An bis zu vier Tagen im Jahr wurde österreichweit zu einem bestimmten Thema kontrolliert und beraten. 2021 stand das Thema Bau im Fokus, 2022 das Thema Lärm. In beiden Jahren konnten jeweils über 1.000 Betriebe besucht werden. Dabei wurden Gefahrenquellen aufgezeigt und ein besseres Verständnis für diese durch gleichzeitige Beratungen geschaffen.
Abgeschlossene Kontroll- und Beratungsschwerpunkte
„Unser oberstes Credo ist der Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im Rahmen von Schwerpunktaktionen schauen wir dort hin, wo besondere Gefahrenpotentiale für Beschäftigte liegen, um die Arbeitsumgebung für alle so sicher und gesund wie möglich zu gestalten“, so Sektionsleiterin Dr.in Ritzberger-Moser.
Im Umgang mit selbstfahrenden Arbeitsmitteln, wie beispielsweise unbemannte Hubstapler, ergeben sich mehrere potentielle Gefahrenquellen, die 2021 im Schwerpunkt „Innerbetrieblicher Verkehr“ behandelt wurden. Ein weiterer Schwerpunkt 2021 war der „Arbeitnehmerschutz bei gewerblichen Holzschlägerungsunternehmen“, denn Holzerntearbeiten zählen zu den gefährlichsten Arbeiten überhaupt. 2021 und 2022 gab es zudem mehrere Initiativen der Arbeitsinspektion zum Thema Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) mit Fokus auf Jugendliche und junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Der Bericht über die Tätigkeit der Arbeitsinspektion ist vom Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft zu veröffentlichen und alle zwei Jahre dem Nationalrat vorzulegen. Heute wurde der Bericht für die Jahre 2021 und 2022 termingerecht an den Nationalrat übermittelt, der damit demnächst im Ausschuss für Arbeit und Soziales behandelt wird. Der Bericht ist unter diesem Link abrufbar: https://www.arbeitsinspektion.gv.at/taetigkeitsberichte
Kontakt
Presseabteilung - Arbeit: presse.arbeit@bmaw.gv.at