Kocher: Arbeitslosigkeit im September gegenüber 2019 gesunken Mit Ende September sind rund 2.800 Personen weniger arbeitslos gemeldet als Ende 2019 – Schulungsteilnahmen aufgrund der Joboffensive gestiegen
Der Arbeitsmarkt erholt sich weiterhin rascher als erwartet. Die Monatsbilanz der Arbeitslosenzahlen im September zeigt, dass erstmals im Monatsvergleich weniger Menschen arbeitslos gemeldet sind als vor Beginn der Pandemie.
Ende September liegt die Arbeitslosenquote bei 6,5 Prozent. In absoluten Zahlen befinden sich mit Monatsende 269.250 Personen in Arbeitslosigkeit und damit um 2.848 weniger als im September 2019. Gegenüber dem Vorjahr gibt es einen Rückgang von 77.657 arbeitslos vorgemerkten Personen.
Bei den Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmern ist ein leichter Anstieg zu beobachten: Die Zahl der Menschen, die sich beim AMS in Schulung befinden beträgt derzeit 69.264 Personen. Das sind um 8.229 mehr als am Monatsende im August und um 6.898 mehr als vor der Krise 2019. Ein großer Teil der Schulungsteilnahmen ist auf den Erfolg der Corona-Joboffensive zurückzuführen. Insgesamt sind derzeit 338.514 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder befinden sich in Schulung. Die Gesamtzahl liegt damit um rund 4.000 Personen über Vorkrisenniveau.
Die Arbeitslosigkeit ist im September in allen Branchen gesunken. Den stärksten absoluten Rückgang im Monatsvergleich verzeichnen die Branchen Handel sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Die am meisten von Arbeitslosigkeit betroffenen Branchen sind Ende September die Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen und der Handel. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in der Branche Beherbergung und Gastronomie am meisten gesunken – hier sind um 17.145 weniger Personen arbeitslos gemeldet. Es folgen die Branchen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-13.033), der Handel (-11.273) und die Warenproduktion (-6.621). Saisonale Effekte werden im Herbst zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Entscheidend ist hier immer der Vergleich mit dem relevanten Monat in 2019. Dieser Vergleich wird weiter erfreulich bleiben.
Phase 5 der Kurzarbeit, die seit Anfang Juli beantragt werden kann und für besonders betroffene Branchen noch bis Ende des Jahres zur Verfügung steht, wird nach wie vor nur moderat in Anspruch genommen. Mit Ende September liegt die Zahl der Kurzarbeits-Anmeldungen bei rund 66.000 Personen. Entscheidend sind jedoch die tatsächlichen monatlichen Abrechnungen. Die Anmeldungen zur Kurzarbeit steigen üblicherweise während einer laufenden Antragsphase noch leicht an.
„Erfreulicherweise liegt die Arbeitslosigkeit Ende September erstmals unter dem Niveau im Vergleichsmonat 2019, vor der Krise. Das ist ein positives Signal und zeigt, dass die Erholung des Arbeitsmarkts schneller voranschreitet als erwartet. Im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit verzeichnen wir derzeit die größten Herausforderungen mit 120.449 Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind“, so Arbeitsminister Kocher.
Die Langzeitarbeitslosigkeit ist zwar im Vergleich zum Vormonat um 7.870 gesunken, gleichzeitig sind derzeit um 26.239 Personen mehr langzeitarbeitslos als im Vergleichsmonat 2019. Im Vergleich zum Höchststand im April 2021 ist die Langzeitarbeitslosigkeit jedoch um rund 28.000 Personen zurückgegangen.
„Wir verzeichnen derzeit einen Rekordstand an offenen Stellen. Unser Fokus liegt daher weiter auf Qualifizierungsmaßnahmen und der Reduktion der Langzeitarbeitslosigkeit durch Maßnahmen wie das Programm Sprungbrett“, betont Kocher abschließend.