Kocher: Seit Beginn der Krise erstmals niedrigere Arbeitslosenquote als 2016 – rund 25.700 Arbeitslose weniger als im Vormonat
Inanspruchnahme von Qualifizierung gestiegen – 78.000 Personen in Schulung
Die Monatsbilanz der Arbeitslosenzahlen im April zeigt, dass die Zahl der beim AMS gemeldeten Personen über das gesamte Monat hinweg deutlich zurückgeht. Ende April liegt die Arbeitslosenquote bei 8,7% und sinkt damit erstmals seit Beginn der Krise unter jene im Jahr 2016. (April 2016 ALQ 9,1%). In absoluten Zahlen befinden sich mit Monatsende April 355.382 Personen in Arbeitslosigkeit und damit 25.656 weniger als im Vormonat. Die Zahl der Menschen, die sich beim AMS in Schulung befinden beträgt derzeit 78.061 Personen. Das ist ein Anstieg um 1.282 Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer im Vergleich zu Ende März. Somit sind derzeit insgesamt 433.443 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder befinden sich in Schulung.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit ebenfalls spürbar verringert. Mit Ende April sind 166.871 Personen weniger arbeitslos als im Vorjahr (-32,0%) und 28.837 mehr in Schulung (+58,6%).
Im Branchenvergleich ist der Tourismus mit 62.194 Personen die derzeit am meisten von Arbeitslosigkeit betroffene Branche. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit im Tourismus um -18.378 Personen zurückgegangen. Es folgen die Branchen Handel (51.603/-18.378), Arbeitskräfteüberlassung (33.009/-15.386), Warenherstellung (27.274/-10.142) und Bau (20.896/-15.430). Mit den geplanten Öffnungsschritten im Mai ist jedoch mit einer weiteren Erholung in diesen Branchen zu rechnen.
Ende April sind rund 236.602 Personen für Phase vier der Kurzarbeit angemeldet. Anmeldungen für das Monat April sind jedoch nach wie vor möglich, daher handelt es sich um eine Zwischenbilanz. Insgesamt wurden bisher rund 7,6 Milliarden Euro für die Corona-Kurzarbeit ausgezahlt. Phase vier der Kurzarbeit läuft bis Ende Juni, danach wird ein schrittweiser Ausstieg aus ihrer derzeitigen Form stattfinden, um die beginnende Dynamik am Arbeitsmarkt nicht zu bremsen. Branchen, die nach wie vor auf eine Unterstützung durch die Kurzarbeit angewiesen sind, erhalten diese auch nach Juni.
„Im April verzeichnen wir wieder einen leicht positiven Trend am Arbeitsmarkt, mit stetig sinkenden Arbeitslosenzahlen. Ein erfreuliches Signal ist, dass wir uns seit Beginn der Krise erstmals unter dem Niveau der Arbeitslosigkeit von 2016 befinden, mit einer Arbeitslosenquote von 8,7%. Auch im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um rund 25.700 beim AMS arbeitslos gemeldeten Personen gesunken. Es ist zu erwarten, dass die geplanten Öffnungsschritte im Mai eine weitere spürbare Erholung bringen werden. Ein partieller Ausstieg aus der Kurzarbeit nach Juni ist in diesem Zusammenhang notwendig, um die beginnende wirtschaftliche Dynamik am Arbeitsmarkt nicht zu bremsen“, so Arbeitsminister Martin Kocher.