Aschbacher: Kurzarbeit sichert derzeit rund 417.000 Arbeitsplätze, 04. Jänner 2021
2020 konnten rund 608.000 Personen wieder vermittelt werden
Die Monatsbilanz der Arbeitslosenzahlen im Dezember zeigt, dass die krisenbedingte Arbeitslosigkeit aktuell bei rund 113.000 Arbeitslosen liegt und damit im Vergleich zum Vormonat gestiegen ist. Insgesamt konnten im Jahr 2020 607.704 Personen wieder in Beschäftigung kommen.
Gleichzeitig wirkt sich die Corona-bedingte Weltwirtschaftskrise, verbunden mit saisonalen Effekten, massiv spürbar auf den Arbeitsmarkt aus.
Derzeit sind insgesamt 520.919 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder befinden sich in Schulung. Das ist ein Anstieg um 63.722 Personen im Vergleich zum Vormonat, der vordergründig auf die Saisonschwankungen im Baubereich zurückzuführen ist. Die Zahl der Menschen, die beim AMS arbeitslos gemeldet sind, beträgt 459.682 Personen, in Schulung befinden sich derzeit 61.237 Personen.
Im Branchenvergleich sind derzeit vor allem die Branchen Tourismus (73.434) mit + 41.118 Arbeitssuchenden, der Handel (60.442) mit + 13.943 Arbeitssuchenden und der Bausektor (57.396) mit einem relativ geringen Zuwachs von 5.714 Personen im Vorjahresvergleich betroffen.
Es sind derzeit 113.047 Personen mehr arbeitslos oder in Schulung als im Vorjahr zu dieser Zeit. Der Anstieg der krisenbedingten Arbeitslosigkeit ist überwiegend auf den fehlenden Saisonstart im Tourismus zurückzuführen.
Die Arbeitslosenquote liegt nach nationaler Definition derzeit bei 11 Prozent. Das ist im Jahresvergleich ein Anstieg um 2,5 Prozentpunkte. Im EU-Vergleich der letztverfügbaren Werte liegt Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent über dem Vorkrisenniveau von 4,4 Prozent. Gleichzeitig zählt Österreich im Bereich der Jugendbeschäftigung zu den Top 3 Ländern mit der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeit innerhalb der Europäischen Union.
Mit einer Jugendarbeitslosenquote von 8,6 Prozent liegt Österreich auf dritter Stelle auf EU-Ebene und unter dem Vorkrisenniveau (9,2 Prozent).
Auch die Zahl der Personen in Kurzarbeit ist im Vergleich zum Vormonat um 140.000 gestiegen. Derzeit befinden sich 417.113 Personen in Kurzarbeit.
Der Anstieg macht zur selben Zeit deutlich, dass die Corona-Kurzarbeit in Anspruch genommen wird und ein wichtiges Kriseninstrument ist, um Arbeitsplätze zu sichern. 2020 konnten mit Hilfe der Corona-Kurzarbeit über 1,1 Millionen Jobs und Einkommen gesichert werden.
Insgesamt wurden bisher rund 5,5 Milliarden Euro für die Corona-Kurzarbeit ausgezahlt. 9,9 Milliarden Euro sind derzeit bewilligt. Phase 3 der Corona-Kurzarbeit läuft bis Ende März. Durch die Anpassung der Corona-Kurzarbeit besteht nach wie vor die Möglichkeit der Reduktion der Arbeitszeit auf 0 Prozent für die direkt vom Lockdown betroffenen Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Budgetrahmen 2021 für Kurzarbeitsbewilligungen wird aufgrund der steigenden Nachfrage auf 5 Milliarden erhöht. Die Auszahlungen aufgrund der tatsächlichen Ausfallstunden werden sich aus derzeitiger Sicht nach erfolgten Abrechnungen wieder deutlich unter dem bewilligten Betrag bewegen.
„Wir konnten im vergangenen Jahr 607.704 Personen wieder vermitteln, das ist um 1 Prozent mehr als 2019. Das zeigt, wie dynamisch der Arbeitsmarkt trotz der Krise ist. Mit der Corona-Kurzarbeit und der damit verbundenen Möglichkeit der Reduktion der Arbeitszeit auf 0 Prozent unterstützen wir vor allem die vom Lockdown direkt betroffenen Branchen, wie den Tourismus, um ihr bewährtes Stammteam in Beschäftigung zu halten und sichern somit Jobs und Einkommen. Ende Dezember 2020 zeigt der fehlende Saisonstart im Wintertourismus deutliche Auswirkungen auf die krisenbedingte Arbeitslosigkeit. Gemeinsam mit den saisonalen Effekten im Bau, die sich im üblichen Rahmen bewegen, ist die Situation am Arbeitsmarkt derzeit enorm herausfordernd. Zugleich zeigt die Tatsache, dass wir uns im Bereich der Jugendbeschäftigung unter den Top 3 Ländern auf EU-Ebene befinden, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen und wir gleichzeitig alles daransetzen müssen, um die Menschen für Qualifizierung zu begeistern und Jobchancen zu steigern“, so Arbeitsministerin Christine Aschbacher.