Faßmann/Gewessler/Schramböck – Horizon Europe: Startschuss für weltweit größtes Forschungs- und Innovationsprogramm Österreichische Regierungsmitglieder und die zuständige EU-Kommissarin diskutierten über das neue EU-Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizon Europe"
"Mit 95,5 Milliarden Euro für sieben Jahre ist Horizon Europe das größte transnationale Forschungs- und Innovationsprogramm der Welt, und es ist ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit! Denn das neue EU-Programm deckt den gesamten Innovationszyklus - von der Grundlagenforschung bis zur Innovation und Überführung in die Märkte - ab und setzt die Erfolgsgeschichte der Forschungs- und Innovationsprogramme der EU fort", erklärte Wissenschaftsminister Heinz Faßmann. "Mit bisher über 1,65 Milliarden Euro an Rückflüssen im gerade abgelaufenen Programm 'Horizon 2020' und rund 2.700 geförderten Projekten mit heimischer Beteiligung ist Österreich Nettoempfänger", so Faßmann weiter und gab offiziell den Startschuss für 'Horizon Europe'. Der Minister hatte höchstrangige Persönlichkeiten am Montag versammelt, um die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zielsetzungen von und Erwartungen an das neue Programm der EUzu diskutieren.
"Mit Forschung, Technologie und Innovation geben wir entscheidende Impulse für eine gute und klimafreundliche Zukunft. Es geht um unsere zentralen Anliegen: Klimaschutz, Umweltschutz, nachhaltige Mobilität und Versorgung mit sauberer Energie, aber auch um die Gestaltung unserer Wirtschaft in eine klimafreundliche Richtung", unterstrich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ihre Ambitionen. Wichtig dabei sei das Zusammenspiel von nationalen Maßnahmen, mit den Programmen der EU. "Die EU-Forschungsprogramme leisten einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung von Forschung und Innovation und bieten vielfach Lösungen für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen – etwa in der Bekämpfung der Corona-Pandemie, oder in der Bewältigung der Klimakrise, aber auch für die Erreichung einer Technologie-Souveränität", so Gewessler.
"Die Corona-Krise hat eines deutlich gezeigt: Forschung und Innovation haben die Kraft unser Leben zu verändern. Der Erfindergeist österreichischer Forscherinnen und Forscher sowie Unternehmen ist der größte Erfolgshebel zur langfristigen Absicherung unseres Wirtschaftsstandortes", betonte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. "Mein Ziel ist es, den Forschungsstandort Österreich noch weiter zu stärken, denn zwei Drittel des Wohlstandes und der europäischen Arbeitsplätze verdanken wir Forschung und Innovation. Österreichische Unternehmen waren immer Europameister bei 'Horizon 2020'. Ich bin davon überzeugt, dass Horizon Europe auch weiterhin als Innovationsbooster wirkt. Insbesondere im Gesundheits- und Pharmabereich, aber auch Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz, Robotik oder Photonik haben eine enorm wichtige Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und Arbeitsplätze in Österreich", so Schramböck.
Aufgrund dieser Bedeutung des Programmes wurden zusätzlich zu den im Mehrjährigen Finanzrahmen (MFF, EU-Budget) vorgesehenen 90,1 Milliarden Euro weitere 5,4 Milliarden Euro aus dem EU-Wiederaufbauinstrument 'Next Generation EU' zur Verfügung gestellt. Mit der Gesamtsumme von 95,5 Milliarden Euro ist das neue Programm 'Horizon Europe' nun um 30 Prozent höher dotiert als das Vorläuferprogramm 'Horizon 2020'. Die ersten großen Ausschreibungen sollen noch im April und Mai 2021 gestartet werden, ab dann können Projektanträge gestellt werden.
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt die Teilnahme heimischer Organisationen mit umfangreichen Dienstleistungen. "Wir wollen auch im Rahmen von 'Horizon Europe' wieder zu einer überdurchschnittlichen Erfolgsquote österreichischer Beteiligungen beitragen und unsere Forschungscommunity bestmöglich sowie vorausschauend begleiten und beraten. Dabei achten wir darauf, dass sich nationale Maßnahmen mit den Programmen der EU optimal ergänzen", erklärten die beiden FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. Bereits seit Jahresbeginn informiert die FFG in einer online-Kampagne mehr als 5.000 Personen aus der Forschungscommunity über die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten und Neuerungen des neuen EU-Programmes. Die Online-Diskussion der verantwortlichen Politikerinnen und Politiker am 22. März gab den Startschuss für heimische Forschungseinrichtungen und Unternehmen, ihre Ideen mit EU-Unterstützung umzusetzen.