Schramböck: Globale Nachhaltigkeitsziele als Chancen nutzen SDG Business Forum 2021 - (digitale) Innovationen und neue Geschäftsmodelle für nachhaltige globale Entwicklung
Am 9. März fand das SDG Business Forum 2021 zum Thema "(digitale) Innovationen und neue Geschäftsmodelle für nachhaltige globale Entwicklung" online statt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie österreichische Unternehmen, ausgehend von den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung/SDG, Wettbewerbsvorteile und Resilienz aufbauen können. "Die Identifikation der mit den SDGs verbundenen Chancen setzt die Zusammenarbeit aller relevanter Stakeholder voraus", sagte Bundesministerin Margarete Schramböck bei ihrer Begrüßung der Teilnehmenden aus Unternehmen, Verwaltung, Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit. "Weltweit ist die pandemiebedingte Krise ein Test für die Resilienz der Unternehmen. Die nachhaltigen Entwicklungsziele können Unternehmen als Orientierung dienen und helfen, neue Marktchancen und Projekte im internationalen Umfeld zu erkennen und gleichzeitig zur Nachhaltigkeitswende beizutragen."
Mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen verpflichten sich alle 193 Mitgliedsstaaten auf die Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bis zum Jahr 2030 hinzuarbeiten. Die österreichische Außenwirtschaftspolitik rückt dabei die heimischen Unternehmen in den Fokus und will die Umsetzung der Agenda 2030 auf Basis der Stärken der österreichischen Wirtschaft global vorantreiben. Die Außenwirtschaftsstrategie vom Dezember 2018 legt fest, die SDGs, den globalen Trend zur Nachhaltigkeit sowie das Innovationspotenzial Nachhaltige Entwicklung für den wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen.
Komplexen Herausforderungen mit Innovationen begegnen
Darja Isaksson, Generaldirektorin der schwedischen Innovationsagentur Vinnova, betonte in ihrer Keynote, dass die Innovationsfähigkeit von Unternehmen nicht nur im Hinblick auf die Herausforderungen der durch die Pandemie verursachten Krise, sondern auch für nachhaltiges Wachstum eine zentrale Rolle spielt. "Innovation ist essentiell für die Zukunft. Die Veränderung ist nicht möglich, ohne dass CEOs die Wichtigkeit der SDGs erkennen. Wir müssen uns überlegen und festlegen, wie wir Innovationen in Zukunft umsetzen. Die politischen Rahmenbedingungen sind hier essentiell". Michael Friedmann, Innovations-Manager beim oberösterreichischen Feuerwehrtechnik-Unternehmen Rosenbauer, zeigte, wie Unternehmen sich heute schon strategisch auf zukünftige Rahmenbedingungen und Anforderungen in Folge globaler Megatrends vorbereiten können: "Unternehmen sollten die SDGs in ihre Strategie integrieren, um aktiv Zukunft zu schaffen. Dabei ist es essentiell, eng mit den Stakeholdern zusammenzuarbeiten und zuzuhören, was sie benötigen." In der anschließenden Diskussion mit Ludovit Garzik, Geschäftsführer des Rats für Forschung und Technologieentwicklung, und Kambis Kohansal-Vajargah, Head of Startup-Services der Wirtschaftskammer Österreich wurde auf die Bedeutung von neuen Technologien und Geschäftsmodellinnovationen für die Lösung globaler Herausforderungen eingegangen und wie eine förderliche Innovationslandschaft eine katalytische Rolle im Hinblick auf nachhaltige globale Entwicklung haben kann. "Wir benötigen mehr Vorbilder mit Identifikationspotential. Dies wird den Wandel vorantreiben," sagte Kambis Kohansal-Vajargah.
Wie auch KMU das Innovationspotenzial der SDGs nutzen können, um wirtschaftlichen Erfolg mit einem signifikanten Beitrag zur Agenda 2030 zu verbinden, und welche Unterstützungsmöglichkeiten sich anbieten, zeigten in der Session "SDG Innovation Journey" Marlis Baurecht, Leiterin des Geschäftsfelds Entrepreneurship Schutzrechte Seedförderungen der Förderbank AWS, Werner Heinz Bittner, ehemaliger CEO von Umdasch Group Ventures und Stine Kirstein Junge vom SDG Accelerator for SME, einem Gemeinschaftsprojekt der Dänischen Industriestiftung und des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen. "Unternehmen mit einer wirtschaftlich tragfähigen Lösung für eine SDG-Herausforderung sind besser aufgestellt, positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen," so Stine Kirstein Junge.
Kooperationen als Zukunftsmodell, um Innovationspotenziale nicht nur zu erkennen, sondern auch in neue Geschäftsmodelle zu transformieren, wurde von Katharina Jarmai, Leiterin des Josef Ressel Zentrum für Collective Action und Responsible Partnerships an der FH Wien, Stefan Kreppel, Head of Open Innovation beim internationalen Technologie- und Maschinenbauunternehmen PALFINGER AG. und Cristina Tewes-Gradl, Geschäftsführerin des deutschen Beraters Endeva dargestellt. Von Stefan Kreppel wurde betont, dass "Man in Ökosystemen denken und gemeinschaftlich an Lösungen arbeiten muss."