Startschuss für das Beratergremium „Rat neue Arbeitswelten“: Qualifikation während dem Erwerbsleben weiter verbessern
Startschuss für das Beratergremium „Rat neue Arbeitswelten“: Qualifikation während dem Erwerbsleben weiter verbessern
„Der Wandel der Arbeitswelt ist ein permanentes Phänomen, das uns auch weiterhin begleiten wird. Ich freue mich daher über den Startschuss des Beratergremiums Rat neue Arbeitswelten, dem namhafte, unabhängigen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Arbeitsmedizin, Weiterbildung und Qualifikation angehören. Gemeinsam wollen wir neue Entwicklungen in der Arbeitswelt begleiten“, sagte Arbeitsminister Martin Kocher bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sunnie Groeneveld (Gründerin von Inspire 925) und Eva Höltl (Leiterin des Gesundheitszentrums der Erste Bank).
Beim ersten Zusammentreffen des Rats neue Arbeitswelten wurde vor allem über die Qualifikation während dem Erwerbsleben und konkrete Maßnahmen, die diese fördern sollen diskutiert. Qualifikation sei eines der Themen, das die Arbeitswelt mit am meisten prägt, so Kocher. Österreich liege bereits jetzt bei der Weiterbildungsbeteiligung der 25- bis 64-Jährigen im EU-Schnitt auf Platz 3 (bei ca. 55%). 45 Prozent der Betriebe bieten berufliche Erstausbildung an, damit liegt Österreich weit über dem EU-Durchschnitt (31%). Auch beim Anteil der weiterbildungsaktiven Betriebe liegt Österreich mit 88 Prozent über dem EU-Durchschnitt (73%).
Das Arbeitsministerium bietet in Kooperation mit dem AMS schon jetzt weitreichende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an – sowohl für Arbeitssuchend als auch für Beschäftigte. Das reicht von der Joboffensive über Fachkräftestipendien bis hin zu Weiterbildungsmöglichkeiten während der Kurzarbeit. „Die Zwischenbilanz der Joboffensive zeigt, dass die Angebote auch angenommen und genutzt werden – allein seit Oktober 2020 wurden über 100.000 Menschen mit Weiterbildung gefördert. Dennoch ist es unser Anspruch, immer besser zu werden und uns weiterzuentwickeln“, so Kocher: „Wichtig dabei sind der weitere Ausbau digitaler Kompetenzen, individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten und Maßnahmen, die auf den bevorstehenden demografischen Wandel reagieren. Denn ein Blick auf die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit zeigt, dass uns in diesem Bereich vor allem das Inklusionsthema noch länger beschäftigen wird.“
Ein wichtiges Thema sei die Weiterbildung während Kurzarbeit: Wo diese noch notwendig ist, sollen Ausfallzeiten während Kurzarbeit bestmöglich genutzt werden. „Das ist nicht in allen Betrieben umsetzbar, aber dort wo es möglich ist, sollen Qualifizierungsangebote geschaffen werden“, so der Arbeitsminister. „Im Lockdown wurde diese Möglichkeit nicht sehr stark genutzt, dennoch haben bis jetzt bereits über 6.000 Personen davon profitiert.“ Um den Anreiz weiter zu erhöhen, wird nun die Förderquote von 60 auf 75 Prozent der Aus- und Weiterbildungskosten angehoben. Bei Lehrlingen ist eine Weiterbildung im Ausmaß von mindestens der Hälfte der Ausfallzeit seit Juni verpflichtend. Während des Lockdowns war diese Verpflichtung ausgesetzt. Auch hier liegt die Förderung bei 75 Prozent der Aus- und Weiterbildungskosten.
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen
Wie jeden Dienstag informierte der Arbeitsminister außerdem über aktuelle Lage am Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenzahlen bleiben diese Woche auf konstantem Niveau. Derzeit sind 283.959 Personen beim AMS gemeldete und damit ungefähr gleich viele wie in der Vorwoche. Auch bei den Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmern gibt es einen erneuten Rückgang mit 2.200 weniger als in der Vorwoche. Mit Juli ist die Phase 5 der Kurzarbeit gestartet, die Antragstellung bzw. Voranmeldung ist ab Mitte Juli möglich. Trotz dieser aktuell positiven Arbeitsmarktentwicklung ist es wichtig, auf längerfristige Entwicklungen am Arbeitsmarkt und Zukunft des Arbeitens vorbereitet zu sein. Daher ist es wichtig, aktiv Rahmenbedingung zu gestalten, um die Potentiale zu nutzen und den Arbeits- und Wirtschaftsstandort attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten“, so Kocher abschließend.
[Red.]