OECD-Flagship Report 2024
Fokus auf Arbeits- und Fachkräftebedarf, zukunftsorientierte Kompetenzen und generative KI
Zielsetzungen des Europäischen Jahres der Kompetenzen bleiben aufrecht
Am 29. November 2024 präsentierte der OECD Experte Lukas Kleine-Rueschkamp die Ergebnisse des OECD Berichts "Job Creation and Local Economic Developement 2024: The Geography of Generative AI" im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft. Der OECD-Bericht mit Schwerpunkt auf Arbeits- und Fachkräftebedarf und auf die Auswirkungen der generativen KI wurde am 28. November 2024 veröffentlicht und untersucht die Triebkräfte und politischen Hebel, die sich auf die Arbeitsmarktstabilität auswirken.
Generalsekretärin Eva Landrichtinger betonte, dass die Themen Arbeits- und Fachkräftemangel sowie Skills Schwerpunkte auf der europäischen Agenda bleiben und wichtige Elemente zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seien. Das Europäische Jahr der Kompetenzen sei zwar zu Ende, die Zielsetzungen bleiben jedoch aufrecht. In der neuen europäischen Legislaturperiode werden eine Reihe von EK-Initiativen zu Skills sowie Arbeits- und Fachkräftemangel, wie etwa Vorschläge zu einer "Union of Skills" erwartet. Auch die OECD befasse sich mit diesen Themenbereichen. Es sei sehr erfreulich, dass sich auch österreichische Maßnahmen zur Behebung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs im OECD-Bericht wiederfinden.
Lukas Kleine-Rueschkamp hielt fest, dass die Beschäftigungsquoten in den OECD-Regionen hoch seien, es aber nach wie vor Ungleichheiten gebe. Der Arbeits- und Fachkräftemangel betreffe alle OECD-Regionen. In diesem Zusammenhang stelle der demografische Wandel eine Herausforderung dar. Erheblicher Arbeitskräftebedarf herrsche im Bereich des grünen und digitalen Wandels. Auch in Österreich fehle es vor allem an Arbeitskräften im IKT-Sektor und für "grüne" Jobs. Generative KI werde viele Arbeitsplätze verändern, aber ihre Auswirkungen werden in Regionen am größten sein, die am wenigsten von den vergangenen Automatisierungswellen betroffen waren. Seitens der OECD werden daher eine Reihe von Empfehlungen ausgesprochen. Sensibilisierungsmaßnahmen seien hinsichtlich der Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Förderung von regionalem Wachstum hilfreich. Auch Aus- und Weiterbildungssysteme sollten weiterentwickelt werden. Die Einbindung der Sozialpartner spiele dabei eine wichtige Rolle. Im Anschluss fand eine Diskussion unter Moderation von Sektionschef Georg Konetzky mit Vertreterinnen und Vertretern des BMAW, des BMEIA, des AMS und der Sozialpartner statt.
Die im OECD Bericht erwähnten österreichischen Maßnahmen zur Behebung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs sind: das im Mai 2024 in Kraft getretene Bundesgesetz zur Höheren Beruflichen Bildung, das eine weitere Spezialisierung für Fachkräfte zu ermöglichen wird, der AMS Berufsinfomat sowie die Einführung von neuen Lehrberufen wie Klimagärtner/in und Fernwärmetechniker/in.
Weiterführende Informationen
OECD Bericht: "Job Creation and Local Economic Developement 2024: The Geography of Generative AI"