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Mobilität im Tourismus - Ausgangssituation und Trends

Im weltweiten Wettbewerb der Tourismusdestinationen entscheidet auch die Erreichbarkeit über den Erfolg. Österreich hat im Zentrum Europas liegend eine sehr gute Ausgangsposition. Vor allem alpenbedingt kommt es jedoch zu einer Konzentration der Verkehrsströme auf wenigen Transitrouten mit topografischen Herausforderungen und räumlichen Engpässen.

Ausgangssituation

Pinzgaubahn
Pinzgaubahn Foto: Österreich Werbung / Wolfgang Weinhäupl

Heute ist der Pkw das Hauptverkehrsmittel der Urlaubsgäste in Österreich mit einem Anteil von rund 75 Prozent (Bahn sieben Prozent, Flugzeug sieben Prozent, Bus sechs Prozent, Wohnmobil drei Prozent, Motorrad ein Prozent und sonstige Anreisemittel ein Prozent). Dies ist auch durch die Lage Österreichs im Zentrum Europas bedingt, die Herkunftsgebiete der Österreich-Gäste liegen zum überwiegenden Teil in einem Einzugsbereich von 500 bis 1.000 Kilometern.

Insbesondere in den urlaubsbedingten Saisonspitzen (Februar, Juli/August) treten auf Österreichs hochrangigem Straßennetz starke Belastungen auf. Zum Zielverkehr der Gäste kommt der Urlaubs-Transitverkehr vor allem Richtung Süden und zurück.

Trends

Die Mobilität ist im Wandel. Auf der einen Seite verändert sich das Mobilitätsverhalten der Menschen durch Trends, wie

  • die demografische Entwicklung: steigende Lebenserwartung, kleinere Haushalte, etc.,
  • den Rückgang von Besitz privater PKWs im urbanen Raum mit einem Anstieg an Sharing-Modellen,
  • dem zunehmenden Umweltbewusstsein und dem verstärkten Bedürfnis nach "zurück zur Natur",
  • die fortschreitende Internationalisierung: neue Gäste aus Fernmärkten,
  • die Entwicklung hin zu kürzeren und häufigeren Urlaubsreisen.

Auf der anderen Seite steht das Thema Mobilität verstärkt im öffentlichen und politischen Interesse durch Herausforderungen, wie

  • zunehmende Kapazitätsgrenzen auf der Straße und in der Parkraumbewirtschaftung,
  • negative Einflüsse auf Natur und Umwelt (Stichwort Klimawandel),

aber auch Chancen wie

  • neue Technologien und Forschungsergebnisse.

Maßnahmen sind gefragt

Aus diesen Entwicklungen ergibt sich dringender Handlungsbedarf bei der touristischen Mobilität. Benötigt werden

  • umweltfreundliche, kundenfreundliche, unkomplizierte, leistbare und sozial gerechte intermodale Mobilitätslösungen,
  • die Sicherstellung der lückenlosen Reisekette von Tür zu Tür, das heißt Angebote für die An- und Abreise ebenso wie für die "letzte Meile", also vom Bahnhof zum eigentlichen Ausflugs– oder Urlaubsziel und in der Urlaubsregion sowie
  • übersichtliche Informationen über öffentliche Verkehrsmittel und bestehende Angebote.

Um dies zu erreichen, ist das Zusammenwirken der tourismus-, verkehrs- und umweltpolitisch Verantwortlichen auf allen Ebenen notwendig.

Bild der Anleitung "Wie wird meine Tourismusdestination nachhaltig mobil?"
Foto: BMK und BMAW

Bei der Umsetzung nachhaltiger Mobilitätslösungen unterstützt die "Anleitung für Praktiker/innen – Wie wird meine Tourismusdestination nachhaltig mobil?". Neben guten Argumenten für "sanfte Mobilität" und möglichen Anwendungsbereichen beschreibt die Broschüre die wesentlichen Umsetzungsschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität in Tourismusregionen. Zudem werden Bausteine zur Angebotsplanung vorgestellt und Ansprechpersonen für weitere Hilfestellungen genannt.

Die Broschüre wurde im gemeinsamen Auftrag der für Tourismus, Verkehr und Umwelt zuständigen Bundesministerien erstellt.

Druckexemplare der Anleitung können kostenlos unter tourismusmobilitaet@bmaw.gv.at angefordert werden.

Jährlich findet auch der Tourismus-Mobilitätstag statt, der bei der Vernetzung der verschiedenen Akteure unterstützt und durch Präsentation guter Beispiele Tipps und Hilfestellung bei der Gestaltung von nachhaltigen Tourismusmobilitätslösungen gibt.

Weiterführende Informationen