Fachkräftestrategie: 15.000 Rot-Weiß-Rot – Karten bis 2027
Mit einer umfassenden und gesamtstaatlichen Strategie soll die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland effizienter und erfolgreicher werden.
Durch die Reform der Rot-Weiß-Rot – Karte wurden wichtige Verbesserungen erzielt. Dennoch gibt es weitere Stellschrauben, über die Optimierungen erzielt werden können und großes Potential beim Vollzug. Um Wachstum und Wohlstand in Österreich auch in den kommenden Jahren zu sichern, gibt es ein klares Bekenntnis der Bundesregierung, zukünftig mehr hochqualifizierte Fachkräfte aus Europa, aber auch aus Drittstaaten, nach Österreich zu holen. Dafür braucht es eine gesamtstaatliche und zukünftig noch prononciertere Fachkräftestrategie.
Um die gemeinsamen Ziele auszuloten, traf sich Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher mit Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch sowie Vertreterinnen und Vertretern aller betroffenen Organisationseinheiten im Bund und den Sozialpartnern. Gemeinsam wird an einer umfassenden Fachkräftestrategie gearbeitet.
Angesichts der Rekordwerte an offenen Stellen in zahlreichen Branchen und der damit einhergehenden Knappheit an Arbeitskräften ist der Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften wichtig für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und die Erfüllung öffentlicher Aufgaben. „Mit der Reform der Rot-Weiß-Rot – Karte, die im Oktober 2022 in Kraft getreten ist, hat sich die Zahl der ausgestellten Rot-Weiß-Rot – Karten deutlich erhöht: Bis Ende Juni 2023 wurden seit Jahresbeginn 3.795 Rot-Weiß-Rot-Karten ausgestellt – verglichen mit demselben Zeitraum 2022 bedeutet das eine Steigerung um 47 Prozent. Die Reform der Rot-Weiß-Rot – Karte war somit ein wichtiger erster Schritt, um qualifiziertem Personal den Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt zu erleichtern“, betont Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Strategie mit konkreten und quantitativ definierten Ziele
Die Anzahl der für die qualifizierte Arbeitsmigration erteilten Aufenthaltstitel soll bis 2027 auf mindestens 15.000 pro Jahr steigen. Außerdem sollen die Vermittlungen durch das AMS-Programm EURES aus anderen EU-Mitgliedsstaaten mit hoher Arbeitslosigkeit schrittweise auf 2.000 pro Jahr erhöht werden. Neben den 2.000 EURES-Vermittlungen kamen beispielsweise innerhalb des letzten Jahres knapp 32.000 EWR-Bürgerinnen und Bürger auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Für diese attraktiv zu bleiben, ist ein weiterer Teil der Fachkräftestrategie.
Durch eine engere Zusammenarbeit aller betroffenen Organisationen soll die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland effizienter und erfolgreicher gelingen. Verfahren – unter anderem bei der Bewilligung der Rot-Weiß-Rot – Karte, aber auch die Anerkennung von bereits erworbenen Qualifikationen im Ausland – sollen beschleunigt werden. Ziel ist es, Unterstützungsmaßnahmen und Rahmenbedingungen für Betriebe, aber auch für Arbeitssuchende aus Drittstaaten so zu gestalten und auszubauen, dass Österreich zu einem der attraktivsten Länder für qualifizierte Zuwanderung wird und so seinen Wohlstand nicht nur halten, sondern weiter ausbauen kann.
Treffen von Generalsekretärin Eva Landrichtinger mit philippinischer Staatssekretärin
Um die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland ging es auch bei dem Treffen von Generalsekretärin Eva Landrichtinger mit der philippinischen Staatssekretärin für Politik und internationale Zusammenarbeit der Abteilung für Wanderarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer, Patricia Caunan.
Nachdem am 7. Juli 2023 ein Memorandum of Understanding zur Anwerbung philippinischer Pflegekräfte zwischen der Stadt Wien, der Wirtschaftskammer und der philippinischen Auswanderungsbehörde unterzeichnet wurde, besprach die Generalsekretärin bei dem Treffen die Möglichkeit einer verstärkten staatlichen Kooperation zur Rekrutierung von philippinischen Fachkräften nach Österreich in Berufen, die sich für die Rot-Weiß-Rot – Karte qualifizieren. Insbesondere wären aber Technik, Elektrotechnik, Handwerk, IT und Tourismus gefragt. Als eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt mit einem niedrigen Durchschnittsalter der Bevölkerung, ist das Land ein idealer Partner dafür.