Europäisches Jahr der Kompetenzen
High Level Skills Konferenz im BMAW: Expertinnen und Experten diskutierten über arbeitsmarktrelevante Aus- und Weiterbildung
Im Europäischen Jahr der Kompetenzen, das von Mai 2023 bis Mai 2024 stattfindet, sollen arbeitsmarktrelevante Aus- und Weiterbildung sichergestellt, unterstützt und weiterentwickelt werden, um den Fachkräftebedarf in der Europäischen Union zukünftig besser abdecken zu können. Am 1. Dezember fand dazu die High Level Skills Konferenz im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft statt, an der nationale und internationale Expertinnen und Experten, sowie Vertreterinnen und Vertreter von Behörden und Sozialpartnern im Bereich Arbeitsmarkt und Berufsausbildung teilgenommen haben.
„Ich freue mich, dass wir im Europäischen Jahr der Kompetenzen die größte strukturelle Weiterentwicklung der beruflichen Bildung in den letzten Jahrzehnten zustande gebracht haben. Die ständige Verbesserung unserer Ausbildungssysteme ist mir als Arbeits- und Wirtschaftsminister ein besonderes Anliegen, damit Fachkräfte bestmögliche Qualifikationen erhalten“, betonte Arbeitsminister Martin Kocher. „Das ist wichtig, um auch die zukünftige Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich sicherzustellen. Besonders hervorzuheben ist die Schaffung der Höheren Beruflichen Bildung und der damit verbundenen Höherqualifizierungsperspektive, die die Lehre als berufliche Erstausbildung im Allgemeinen noch attraktiver macht. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich der Lehrlingsausbildung wie beispielsweise den Digi-Scheck, die Gebührenabschaffung für Meister- und Befähigungsprüfungen oder die regelmäßigen Lehrberufspakete.“
Zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung
Die demographische Entwicklung sowie der grüne und digitale Wandel haben direkte und langfristige Auswirkungen auf die europäische Gesellschaft, den Arbeitsmarkt und unsere Bildungssysteme. Deshalb ist es wichtig, dass das Europäische Jahr der Kompetenzen das Scheinwerferlicht auf zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildungen richtet. Die immer stärkere Verflechtung der Arbeitsmärkte der europäischen Mitgliedsstaaten bietet enormes Potenzial für alle, besonders aber auch für Länder wie Österreich mit hochwertigen Ausbildungen und vielen offenen Stellen.
Die Bundesregierung hat das Europäische Jahr der Kompetenzen zum Anlass genommen, um die duale Ausbildung, für die Österreich international hohe Anerkennung genießt, noch besser zu machen und die größte strukturelle Weiterentwicklung der Lehre in den letzten Jahrzehnten umzusetzen. Im Bildungssystem gab es bisher für Fachkräfte, insbesondere mit Lehrabschlussprüfung, nur vergleichsweise wenige Möglichkeiten einer formalen und damit gesellschaftlich anerkannten Weiter- und Höherqualifizierung außerhalb der Meister- und Befähigungsprüfungen.
Mit dem Anfang 2024 in Kraft tretenden Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung wird daher eine Höherqualifizierungsperspektive für Personen mit Lehrabschlussprüfung geschaffen, die auf Basis des nationalen Qualifikationsrahmens gleichwertig zu akademischen Abschlüssen gehandelt werden und dadurch berufspraktische Ausbildungen und die Lehre im Allgemeinen attraktiver machen soll. Die dadurch ermöglichte weiterführende berufsnahe Qualifikation nach der beruflichen Erstausbildung entsprechend den aktuellen technologischen Entwicklungen verbessert auch die Einstiegs- und Aufstiegschancen am Arbeitsmarkt. Durch die Anknüpfung an die Qualifizierungsniveaus 5 bis 7 des Nationalen Qualifikationsrahmens werden höhere berufspraktische Qualifikationen auch international vergleichbar.
Weitere Maßnahmen
Mit den Digi-Schecks wird für Lehrlinge die Teilnahme an Kursen gefördert, die in den Bereichen Digitalisierung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Energie- und Ressourcenmanagement sowie berufsbezogene Fremdsprachen abgelegt werden. Zur Unterstützung der beruflichen Höherbildung und zur Förderung technisch-handwerklicher Qualifikationen wurde die Abschaffung der Gebühren bei Meister- oder Befähigungsprüfungen, rückwirkend mit 1. Juli 2023, von der Bundesregierung beschlossen.
Das BMAW AMS Fachkräftebarometer zeigt quartalsweise Ergebnisse zu Fachkräfteengpässen auf Berufsebene für Österreich und die einzelnen Bundesländer. Dadurch wird es möglich, Entwicklungen am Arbeitsmarkt früher zu erkennen und darauf schneller reagieren zu können.
Darüber hinaus werden laufend die Inhalte der Lehrberufe im Rahmen der sogenannten Lehrberufspakete aktualisiert und so dafür gesorgt, dass aktuelle Gegebenheiten und Herausforderungen sich in den Lehrberufen widerspiegeln.
Bleiben Sie auf dem Laufenden:
Über weitere Aktivitäten im Jahr der Kompetenzen können Sie sich regelmäßig über die Website und den Newsletter zum European Year of Skills informieren.