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11. Tourismus-Mobilitätstag 5. November 2024 in Zell am See-Kaprun, Salzburg

Tourismus-Mobilitätstag zeigt Lösungen "auf Schritt und Tritt" für nachhaltige Mobilität auf - 150 Expertinnen und Experten tauschten sich in hochkarätig besetzten Panels und angeregten Diskussionsrunden zu Chancen und Herausforderungen von Tourismus und nachhaltiger Mobilität in Zeiten des Klimawandels aus.

Am 5. November 2024 fand im Ferry Porsche Congress Center in Zell am See der 11. Tourismus-Mobilitätstag statt, organisiert vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sowie dem Klimaschutzministerium (BMK). Zum Thema "Auf Schritt und Tritt zu nachhaltiger Mobilität" wurden spannende Beispiele als Ideenbringer für nachhaltige Mobilitätslösungen vor den Vorhang geholt und diskutiert. Es bot die Möglichkeit zum Erfahrungs- und Wissensaustausch mit Expertinnen und Experten zu aktuellen Themen aus Tourismus, Mobilität, Regionen und Klimaschutz.

Die hohe Relevanz dieses Themas zeigt sich im großen Interesse und der Anzahl der Teilnehmenden: Rund 150 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Tourismus, Mobilität, Klimaschutz, von Gemeinden und Ländern sowie Beratungsunternehmen nahmen teil, um in hochkarätigen Panels und angeregten Diskussionsrunden die Chancen und Herausforderungen nachhaltiger Mobilität im Tourismus näher zu beleuchten.

Das traditionelle Get-together am Vorabend wurde vom Tourismusverband der Gastgeberregion Zell am See-Kaprun und dem SalzburgerLand Tourismus organisiert. Bei einer gemeinsamen Schiffsfahrt am Zeller See beleuchtete Hannes Mayer von der Schmittenhöhenbahn die Herausforderungen für Seilbahnen und Schifffahrt in Bezug auf Nachhaltigkeit sowie die Maßnahmen und Erfolge ihrer Umsetzung. Im Seecamp stand dann neben der Vernetzung auch die Auszeichnung von klimaaktiv mobil-Partner – vorbildliche Institutionen, Tourismusverbände, Städte und Gemeinden, die sich für klimafreundliche Mobilität engagieren – durch das BMK im Vordergrund.

Der Konferenz-Tag begann mit einer Begrüßungsrunde und spannenden Einführungsworten von Hans Scharfetter, Landtagsabgeordneter und Tourismussprecher, Hotelier sowie Vorsitzender des Aufsichtsrates der SalzburgerLand Tourismus GmbH, Ulrike Rauch-Keschmann, Sektionsleiterin für Tourismus im BMAW und Cornelia Breuß, Sektionsleiterin für Mobilität im BMK, zur Notwendigkeit der Zusammenarbeit und politischen Maßnahmen, um das Thema der Nachhaltigkeit in Tourismus und Mobilität voranzutreiben.

In der Key Note wurde von Beraterin und Mobilitätscoach Brigitte Hainzer die Entwicklung vielfältiger Mobilitätsangebote in österreichischen Destinationen auf Basis der Erfahrungen aus Beratungen reflektiert. Im Fokus standen insbesondere die Herausforderungen in Punkto Kommunikation und Kooperation mit Partnern sowie die Frage, wie Gäste für ein klimafreundliches Mobilitätsverhalten gewonnen werden können.

Das erste Panel "Mobilitätskampagnen für Tourismus und Freizeit" widmete sich erfolgreichen Kampagnen zur Förderung klimafreundlicher Mobilität in Österreichs Tourismus. Drei Beispiele zeigten, wie unterschiedliche Ansätze das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität stärken und gleichzeitig das touristische Potenzial erhöhen können:

  • Radkampagne der Österreich Werbung: Radfahren ist laut Befragungen die drittbeliebteste Aktivität im Sommer für Österreich-Gäste. Seit 2019 wird daher Österreich in einer gezielten Kampagne als "Radland" mit Fokus auf Genussradeln, Mountainbiking und Gravel Biking in Deutschland und den Niederlanden, Tschechien und der Slowakei beworben.
  • Mitmach-Kampagnen: Das BMK setzt gemeinsam mit den Bundesländern auf österreichweite Bewusstseinsbildungskampagnen fürs Radfahren und zu Fuß gehen: seit 2019 motiviert "Österreich radelt" spielerisch zum Radfahren, während "Österreich zu Fuß" seit 2024 das Gehen als Erlebnis fördert.
  • Bewerbung der nachhaltigen Bahnanreise dargestellt am Beispiel der Kooperationskampagne der ÖBB mit SalzburgerLand Tourismus: seit über 10 Jahren werden Budgets für gemeinsame Botschaften zusammengelegt. Mit Hilfe von Plakaten, TV-Spots, Banner und vielem mehr stieg die Nutzung der Bahn ins SalzburgerLand in den letzten Jahren an.

Das Panel 2 "Aktiv mobil in der Tourismusregion" beleuchtete innovative Lösungen im Bereich Radfahren und Wandern in Tourismusregionen und deren Beitrag zu nachhaltigem Reisen:

  • Ybbstalradweg: 2017 wurde der Radweg auf der alten Bahntrasse eröffnet, der sich mit 50.000 Radgästen jährlich zum erfolgreichsten in Niederösterreich entwickelt hat. Neben der Erreichbarkeit mit der Bahn, ermöglichen auch ein Radtramperbus sowie Radtaxis den Zugang zum Radweg mit dem öffentlichen Verkehr. Geplant wird derzeit auch ein Mikro-ÖV-Angebot für das gesamte Mostviertel.
  • Burgenland Trails: Zur Attraktivierung der Region wurden am Geschriebenstein Mountainbike Trails mit einer Länge von 42 km, sowohl up- als auch downhill, installiert. Kombinierte Angebote mit der öffentlichen Anreise, Bedarfsverkehr und Pauschalen sind wichtig und fördern umweltbewusstes Reisen. Herausforderungen liegen in der Harmonisierung von Fahrplänen und Aktivitäten.
  • Trail Angels – Klimaneutrales Weitwandern: Die Initiative "Wandern ohne Fußabdruck" ermöglicht erstmals klimaneutrale Weitwanderreisen, ein Modell für emissionsarmen Tourismus. Neben Wanderangeboten werden aber auch Etappenradwege über diese Plattform buchbar gemacht. Bei 50 Prozent der gebuchten Reisen erfolgt die Anreise mittlerweile mit dem öffentlichen Verkehr.
  • Bergsteigerdorf Großes Walsertal:. Als Biosphärenpark seit 2000 und Bergsteigerdorf seit 2019, setzt die Region unter anderem auf nachhaltige Mobilitätsansätze wie der Erweiterung des ÖV-Angebotes, "Mitfahrbänkle" und den gezielten Einsatz von Seilbahnen als Fortbewegungsmittel, touristischen Minizügen und Alptaxis. Seit 2019 ist die Mobilität auch in der Gästekarte inkludiert.
  • Bett+Bike: Das Qualitätslabel zeichnet Unterkünfte aus, die radfahrerfreundliche Service anbieten. Aktuell gibt es in Österreich entlang der Fernradwege rund 700 zertifizierte Betriebe und 200 an sonstigen Radwegen. Durch die steigende Nachfrage muss auch die Infrastruktur (Wege, Leitsysteme, Reparaturangebote, Ladestationen) verbessert werden. Herausforderung ist die Mitnahme von Rädern in der Bahn.

Dann folgte ein Kurzüberblick über das neue RESY-Dashboard: Informations- und Monitoringsystem, welches vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) und dem BMAW in Auftrag gegeben wurde www.resy-dashboard.at. Mit 30 Indikatoren in fünf Themenfeldern bietet das RESY-Dashboard fundierte Analysen für 600 Regionen und 2093 Gemeinden in Österreich und unterstützt damit auch Tourismusregionen. Es kombiniert Statistik mit öffentliche Daten und unterstützt durch benutzerfreundliche Tools gezielte Planung und strategische Entscheidungen.

In der Diskussionsrunde "Umweltzeichen Tourismusdestinationen – Ansporn zur Weiterentwicklung von Mobilitätsangeboten" wurden die nachhaltigen Initiativen von jenen vier Tourismusregionen vorgestellt, die als erstes mit dem Österreichische Umweltzeichen für Tourismusdestinationen zertifiziert wurden. Die Vertreter von Seefeld, Wagrain-Kleinarl, Nassfeld-Pressegger See | Lesachtal | Weissensee und Saalfelden-Leogang berichteten über ihre Motivation zur Zertifizierung sowie die Maßnahmen im Bereich Mobilität, der auch einen Block im Kriterienkatalog darstellt. Der Zertifizierungsprozess ermöglichte ihnen eine strukturierte Analyse ihres IST-Zustandes, zeigte blinde Flecken auf, brachte Dynamik in den verstärkten Austausch mit anderen relevanten Partnern in der Region und hilft bei der schrittweisen Verbesserung und Umsetzung von Maßnahmen entlang dieser Richtschnur. Gerade im Bereich Mobilität wurden insbesondere vorhandenen und neue Umfrageergebnisse genutzt, um Verbesserungen im Bereich der Gehwege, Radinfrastruktur, aber auch ÖV-Angebote und Taktung zu erzielen. Neben den personellen und finanziellen Ressourcen zur Analyse und Umsetzung von Maßnahmen, stellt auch die Kommunikation nach innen und zu den Partnern, sowie nach außen zu den Gästen eine große Herausforderung dar. Die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit und die entsprechenden Leistungsversprechen sind aber für alle ein essentieller und notwendiger Bestandteil ihrer Gesamtstrategie für einen zukunftsfähigen Tourismus.

Zu guter Letzt wurden im Panel 3 "Unterstützungsangebote für nachhaltige Mobilität" verschiedene Projekte und Tools vorgestellt, die nachhaltige Mobilität fördern und bei der Umsetzung unterstützen:

  • MOBILITO - Mobilitätszentrale Pongau: Neben dem Serviceangebot für Endkunden unterstützt die Mobilitätszentrale die Tourismusbranche: Mobilitätscoaches gehen direkt in Betriebe und helfen mit Instrumenten, wie Bahnreise-Factsheets (Übersicht von Verbindungen aus wichtigen Quellmärkten), Flyern zu Tarifen und regionalen ÖV-Angeboten sowie Packages, die buchbare ÖV-Angebote für Urlaubsgäste umfassen.
  • Das digitale Handbuch "On-Demand" von mobyome unterstützt Gemeinden bei der Planung von Bedarfsverkehrslösungen, als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. Essenziell für die erfolgreiche Umsetzung sind insbesondere Kümmerer, finanzielle Ressourcen auch nach der Anschubfinanzierung, regionale Systeme, keine Insellösungen und laufende Kommunikation mit den Zielgruppen sowie Geduld.
  • SaMBA – Nachhaltiges Mobilitätsverhalten im Alpenraum: Im Rahmen dieses Interreg-Projekts wurden Möglichkeiten zur Verhaltensänderung hin zu nachhaltiger Mobilität mit Hilfe von Nudging-Maßnahmen und Belohnungen diskutiert und gute Beispiele gesammelt. Das SaMBA-Tool hilft bei der Analyse von Gebieten und beim Finden geeigneter Maßnahmen zur Stärkung von nachhaltigen Mobilitätsformen.
  • Klimaaktiv mobil für Tourismus und Freizeitwirtschaft: Im Rahmen dieser Initiative des BMK werden österreichische Tourismus- und Freizeitanbieter bei der Umsetzung klimafreundlicher Mobilitätskonzepte unterstützt, durch Aufzeigen von guten Beispielen, Fördermöglichkeiten, Abstimmung mit Förderabwicklungsstellen und bei der Aufbereitung von Fördereinreichunterlagen.

Das Publikum nutze intensiv die Möglichkeit bei den Diskussionsrunden für Rückfragen, aber auch um weitere Beispiele einzubringen und setzten den Erfahrungsaustausch ebenso in den Pausen fort. Da bot sich den Teilnehmenden die Möglichkeit bei Informationsständen mehr über das klimaaktiv mobil Beratungsprogramm für Tourismus und Freizeit, Bett+Bike, Trail Angels, die Europäische Mobilitätswoche und die Forschungsprogramme zu erfahren.

Am nächsten Tag fand dann noch die 2016 gegründete Plattform für nachhaltige Mobilität im Tourismus statt. Hier tauschen sich zweimal jährlich Nominierte aus Tourismus, Verkehr und Umwelt auf Bundes- und Landesebene über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen aus. Die Themenschwerpunkte diesmal waren "Ausbau von Kapazitäten und Infrastruktur im ÖV" sowie "Incentivierung von Anreisen mit dem ÖV und Bewusstseinsbildung nach innen und außen".

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das Interesse an nachhaltigen Mobilitätslösungen immer weiter steigt und eine erfreuliche Bereitschaft zur Weiterentwicklung und Zusammenarbeit bei der Tagung zu spüren war. Dies verspricht einen spannenden Austausch beim nächsten Tourismus-Mobilitätstag im Herbst 2025!

Unterlagen zum Tourismus-Mobilitätstag