Editorial von Bundesminister Martin Kocher
Liebe Leserinnen und Leser!
Im April konnten wir wieder wichtige Maßnahmen zur Stärkung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes setzen. Eine davon ist der Handwerkerbonus. Dieser wurde nun im Bundesrat beschlossen und kann ab 15. Juli über die Website www.handwerkerbonus.gv.at rückwirkend für alle Handwerksleistungen ab dem 1. März 2024 beantragt werden. Im Rahmen der Transformationsoffensive wurde mit dem Weiterbildungs-LAB "Automotive" eine weitere Förderung zur Transformation der Wirtschaft gestartet. Auch die Skills Schecks gehen in die nächste Runde: Mit diesen wird die berufliche Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit bis zu 5.000 Euro pro Person von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gefördert.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz gestiegener Arbeitslosenzahlen relativ robust. Ende April waren 367.847 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, damit ist die Arbeitslosigkeit um 36.691 Personen höher als zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres 2023. Das ist vor allem ein Resultat des wirtschaftlich weiterhin herausfordernden Umfelds. Erste Indikatoren deuten jedoch auf eine konjunkturelle Erholung hin, die mit leichter Verzögerung auch am Arbeitsmarkt spürbar werden wird.
Zentrale Themen im April waren die Erwerbsbeteiligung von Frauen und der Lehrstellenmarkt. Beide Gruppen sind – besonders vor dem Hintergrund des hohen Fachkräftebedarfs – enorm wichtig. Mit "Job Navi", einem Projekt für junge Mütter mit Betreuungspflichten, konnten wir eine wichtige arbeitsmarktpolitische Maßnahme für aktive Frauenförderung um ein weiteres Jahr verlängern. So können junge Mütter eine Ausbildung leichter nachholen oder gänzlich neu beginnen. In der zweiten Sitzung des ressortübergreifenden Strategieausschusses für Fachkräfte haben wir unter anderem über den Lehrlingsmangel diskutiert. Denn aktuell gibt es einen starken Überhang an offenen Lehrstellen. Neben der weiteren Attraktivierung der Lehrlingsausbildung könnte ein weiterer Lösungsansatz sein, dass junge Menschen über 18 Jahre aus Drittstaaten, die ein Angebot von einem österreichischen Ausbildungsbetrieb haben, zukünftig eine Lehrausbildung in Österreich absolvieren dürfen.
Erfreuliche Nachrichten gibt es in den Bereichen Startups und Forschung. Laut dem Austrian Startup Monitor 2023 zeigten Österreichs Startups, trotz schwieriger Bedingungen, eine bemerkenswerte Resilienz mit zunehmender Profitabilität und einem Beschäftigungswachstum. Die Forschungsquote wird 2024 in Österreich laut Statistik Austria auf 3,34 Prozent des nominellen Bruttoinlandprodukts steigen. Damit haben wir die dritthöchste Forschungsquote in der EU und sind Platz 1 einen bedeutenden Schritt näher.
Arbeitsreisen führten mich im April zum einen nach Brasilien und Argentinien, wo wir neben zahlreichen bilateralen Treffen, unter anderem mit dem brasilianischen Vizepräsidenten, eine Absichtserklärung im Arbeitsbereich und ein Memorandum zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Innovation unterzeichnen konnten. Zum anderen fuhr ich gemeinsam mit Bundesministerin Edtstadler im Zuge einer Wirtschaftsmission in die Westbalkanstaaten Montenegro und Albanien.
Am 9. April durfte ich das heurige SDG Business Forum in Linz zum Thema "Lokale Fachkräfte als Schlüsselfaktor für den Erfolg österreichischer Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern" eröffnen. Dabei wurden unter anderem Einblicke gegeben, wie die besten Köpfe vor Ort identifiziert und qualifiziert werden können. Im April fand auch der EIC Day in Wien statt. Dabei konnten sich Antragstellerinnen und Antragsteller informieren und die relevanten Player und Investoren austauschen.
Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler berichtet über die aktuellen Themen im Tourismus, und ein Jahr vor Beginn der Weltausstellung EXPO 2025 in Osaka erfolgte der offizielle Spatenstich für den Österreich-Pavillon auf dem Expo-Gelände Yumeshima Island.
Last but not least haben mit der Preisverleihung der MINT Girls' Challenge und dem Girls' Day zwei Veranstaltungen stattgefunden, die dazu beitragen sollen, Mädchen und junge Frauen für technische Fächer zu begeistern. Während 90 Minuten voller Entdeckungen und Spaß, mit vielen Aha-Momenten konnte die nächste Generation Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen im Tiergarten Schönbrunn die beeindruckende Welt der Tiere und der Bionik erleben.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des BMAW-Newsletters!
Martin Kocher